Dit war ja nich mal so schlecht

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justm. Avatar

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Ich gebe es direkt zu Beginn zu: ich habe vor diesem Buch noch nie was von Conny from the block gehört.

Aber als „Mensch mit Behörden-Hintergrund“ wollte ich sehen, wie der Berufsstand des Beamten bzw. des Amts-Mitarbeiters an sich, hier ein Mal mehr verhohnepiepelt wird.

Letztlich war ich wenig überrascht über die heftig überrissenen Stereo-Typen, die im Buch, als Conny selbst, und ihre Kolleg*innen agieren. Es sind die Standard-Vorurteile, die hier, wenn auch ein wenig aufpoliert, bedient werden.
Im Grunde aber kennen wir sie alle. Denn wie Conny selbst schreibt: JEDER, wirklich jeder, hat im Laufe seines Lebens mal mit dem Amt oder der Behörde, und damit auch seinen Mitarbeitern zu tun.

Erstaunlicherweise waren die Stereo-Typen aber im Großen und Ganzen tatsächlich amüsant. Und nicht immer, weil es einfacher zu lachen ist, wenn einem eigentlich nur nach weinen zu Mute ist. Nein, ich hab tatsächlich mehr als ein Mal laut lachen müssen.
Das hat mich vor allem deshalb überrascht, weil ich zu Beginn des Buches nicht sicher war, ob sich diese Art von Humor über fast 300 Seiten trägt, besser gesagt, ob ich das so lange „aushalte“. Das habe ich. Und das in weiten Teilen sogar gerne.

Das Buch las sich locker, flüssig und vor allem super schnell.
Inwiefern mein eigener beruflicher, aber auch regionaler Hintergrund (denn wie es sich für ein Berliner Amt gehört, wird hier kräftig berlinert), eine Rolle spielt, sei mal dahingestellt.

Nur das Abdriften in den Fäkal-Humor, das hätte es für mich nicht gebraucht. Und vielleicht hätte ich es auch schön gefunden, wenn den Stereo-Typen am Ende doch ein wenig mehr entgegen gewirkt worden wäre.

Egal! Denn ich bin dennoch gespannt, wie die Amts-Telenovela weitergehen wird.
Von daher wird Conny hier auf Wiedervorlage gelegt bis das nächste Buch erscheint.