Ick finds lustisch

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frau_ke Avatar

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Zunächst einmal muss ich feststellen: Das Cover finde ich in Realität genauso schrecklich wie schon beim Blick auf die Leseprobe. Es spricht mich überhaupt nicht an, sondern schreckt mich regelrecht ab. Aber zum einen ist es Teil der Kunstfigur „Conny“ und zum anderen kommt es ja bekanntlich auf den Inhalt in - insofern kann ich darüber hinwegsehen. Die Optik im Buch wiederum gefällt mir gut. Die Karikaturen der Büro-Ladies passen perfekt zu dem Bild, das man beim Lesen von ihnen bekommt.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Ich hatte anfangs Bedenken, ob mir die Berliner Schnauze irgendwann auf den Keks gehen könnte - das war aber nicht der Fall. Im Gegenteil. Ich glaube sogar, dass ohne diesen Zungenschlag das Buch nicht annähernd so komisch gewesen wäre.

Natürlich sind die Charaktere und Alltagssituationen stark überzeichnet und lassen kein Vorurteil/Klischee aus, dennoch enthalten sie immer auch ein Fünkchen Wahrheit, manchmal sogar weit mehr.

Fazit: Conny bietet nicht nur eine bloße Aneinanderreihung von Anekdoten; sie folgt einem roten Faden, der sich durch das gesamte Buch zeiht - und am Ende sogar die Hoffnung auf eine Fortsetzung weckt. Wer zwischen den Zeilen liest, wird darüber hinaus merken, dass sie einen schonungslosen und ungeschönten Einblick in Deutschlands Amtsstuben gewährt. Wer schon einmal in diesem Bereich gearbeitet hat, wird an vielen Stellen zustimmend nicken - und herzhaft lachen.