Zu viel des Guten an Klischee

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In „Da bin ick nicht zuständig, Mausi“ berichtet Verwaltungsbeamtin Conny vom Behördenalltag und ihren Kolleginnen.
Mich haben Titel und Anfang des Buchs gleich angesprochen, denn wer von uns hat keine Erfahrungen mit dem Spezialuniversum Behörde? Die Haltung von Conny und Co. bestätigt jedes Klischee bzw. übertreibt es (mit Absicht?), sodass die Situationen oft ins Groteske gehen. Trotzdem schimmern immer wieder die Zwänge der Figuren und ihre Menschlichkeit durch.
Anfangs lesen sich die Anekdoten aus Connys Alltag kurzweilig und sind oft lustig, besonders wenn man es als Karikatur auffasst und nicht alles bierernst nimmt. Aber irgendwann läuft sich für meinen Geschmack das Konzept tot. Denn eigentlich kann man jedes Kapitel mit „Menschen in Behörden haben null Bock auf ihren Job und den ‚Bürger‘, nehmen aber gern die Vorteile des öffentlichen Dienstes mit“ überschreiben. Okay, kapiert. Besonders sympathisch ist mir diese Haltung nicht und ich finde es nicht fair gegenüber den Kolleginnen und Kollegen gegenüber, die durchaus viel Stress haben und was leisten (von denen kenne ich zum Glück ein paar). Mehr aus dem „Connyversum“ würde ich persönlich nicht lesen wollen – es ist ja doch immer das Gleiche in Grün.