Maja ist neun Jahre alt und wächst in einer Familie auf, in der Gewalt, Schweigen und unerklärte Geheimnisse das Zuhause bestimmen. Ihr Vater Frank ist tyrannisch, ihre Mutter liebevoll, aber in einer Lage gefangen, über die zu reden niemand wagt. Eines Tages bringt Frank ihre Mutter so sehr in Gefahr, dass es zu einem schrecklichen Ereignis kommt: Er tötet sie – von einem Moment auf den nächsten ist nichts mehr wie es war. Maja bleibt zurück – ohne Heimat, ohne die Gewissheit, wer sie ist und wo sie hingehört. Inmitten von Trauer, Sorgerechtsstreit, bürokratischen Hürden und Zuständigkeiten wird sie zum Opfer des Systems, das nicht schützt.Ein Lichtblick: ihre Patentante Liv. Liv arbeitet als Astrophysikerin und führt Maja behutsam in die Weite des Universums ein – durchs Teleskop, durch den Blick auf Sterne und Himmel. In diesen Momenten finden beide – Kind und Erwachsene – Antworten, Trost und das Gefühl, gemeinsam etwas zu tragen, das allein erdrückt. Der Roman erzählt aus mehreren Perspektiven und zeigt nicht nur den tiefgreifenden persönlichen Verlust, sondern auch das strukturelle Versagen einer Gemeinschaft, wenn Gewalt gegen Frauen nicht nur Einzelfall bleibt. Da, wo ich dich sehen kann ist eine bewegende Geschichte über Erinnerung, Verlust und das Ringen um Zugehörigkeit und Schutz.