Liebs doch jetzt schon

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cynthiam Avatar

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Jasmin Schreiber ist in den letzten Jahren zu einer meiner Lieblingsautorinnen geworden, deren Neuerscheinungen ich immer entgegenfiebere. Bisher hat mich noch keins ihrer Bücher enttäuscht, die immer auf eine ganz wunderbare Art sentimental und einnehmend sind. Thematisch spricht mich diese Familiengeschichte auch sehr an und ich glaube das Schreiber auch die ideale Autorin ist um den Spagat zwischen der Emotionalität des Verlusts und der Rationalität des Themas häusliche Gewalt/Femizid auf feinfühlige Art zu schaffen.

Folgendes Zitat gefällt mir besonders gut:
„Drin schlägt ihr eine Welle an Gesprächen und Lachen entgegen, und sie merkt, dass sie immer noch auf keinem richtigen Boot fährt, sondern in einer Nussschale sitzt, die bei den kleinsten Windstößen kentern würde – einfach instabil. So fühlt sich sowieso momentan ihr ganzes Leben an, irgendwie wackelig, nicht sicher. Menschen? Gerade schwierig.“
Generell könnte ich alles, was dort über Lis Gefühlslage geschrieben steht, genauso unterschreiben. Genau an diesem Punkt war ich auch schon. Und ich finds Wahnsinn, wie das hier auch zum Leser transportiert wird.
Was mir auch direkt positiv aufgefallen: Liv ist ein sympathischer Nerd, ich liebe das. Und ich mag ihre Art, die Freundschaft mit Emma lebendig zu halten, auch wenn Emma selbst es nicht ist.

Das Buch hat für mich schon nach dieser Leseprobe echtes Highlight-Potential.