Das Leben nach dem Femizid
        Nach der Ermordung von Emma durch ihren Ehemann, lebt deren Tochter Maja bei ihren Großeltern im hessischen Glauburg. Dort hat sie Schwierigkeiten, mit dem schrecklichen Verbrechen umzugehen. Auch Oma Brigitte und Opa Per sowie Patentante Liv sind noch fassungslos und können kaum mit der Trauer umgehen. Doch gemeinsam müssen sie versuchen, einen Weg zurück ins Leben zu finden und nicht an dieser Tat zu zerbrechen. 
Jasmin Schreiber gelingt es, ein sehr schwieriges Thema unterhaltsam, aber auch feinfühlig und sensibel zu erzählen. Ihr Schreibstil geht ins poetische und enthält sehr schöne Metapher über das Leben, den Tod und vielem Mehr.
Die Kapitel sind aus verschiedenen Perspektiven verfasst, sodass man einen guten Einblick in die Gefühlswelten der Charaktere erhält. Ihre Trauer und ihr Verlust ist spürbar, aber auch die Selbstvorwürfe die sich jede*r macht. Niemand hat gewusst oder erkannt, dass Emma von ihrem Mann misshandelt wurde und diese war offensichtlich nicht in der Lage, eigenständig um Hilfe zu bitten.
Verschiedene Stilmittel werden im Roman eingesetzt. So tauchen ab und zu (aber nicht zu oft) Kinderzeichnungen, fiktive Zeitungsartikel oder auch Protokolle auf. Dadurch wirkt die Geschichte noch authentischer und nahbarer.
Das Weltall ist ein Thema, was immer wieder auftaucht. Liv ist studierte Astrophysikerin und kann auch Maja für den Weltraum begeistern. Sprachlich durchzieht es ebenfalls das Buch, so wird die Trauer mit einem Schwarzen Loch verglichen, was ich sehr passend finde. Zudem ist jedem Charakter ein Sternbild zugewiesen, welches über dem jeweiligen Kapitel abgebildet ist. Majas Sternbild ist bspw. Perseus oder Livs Andromeda.
In "Da, wo ich dich sehen kann" steht das Opfer und deren Angehörige im Zentrum, der Täter nimmt keinen Raum ein. Viel zu oft geschieht es in der Realität, dass die "Täter*innen" in der Öffentlichkeit deutlich bekannter sind, als die Opfer. Jasmin Schreiber hat sich bewusst dazu entschieden, dass hier Emma und deren Familie sowie ihre beste Freundin im Fokus stehen. Das war eindeutig die richtige Entscheidung! Nicht grausame Details der Tat, sondern die Grausamkeit des Verlustes stehen hier im Mittelpunkt.
 
Mir hat "Da, wo ich ich sehen kann" sehr gut gefallen. Bevor man jedoch zum Buch greift, sollte einem klar sein, dass es ein sehr belastendes Thema sein kann, vor allem wenn man persönliche Erfahrungen damit hat. Es ist ein emotional aufwühlendes Werk, was aber trotzdem auch Hoffnungsschimmer hat. Es sollte von vielen Leute gelesen werden, da häusliche Gewalt leider ein weit verbreitetes Problem ist und mehr Aufmerksamkeit benötigt. Es tritt bei allen Gesellschaftsschichten auf und auch Menschen, die nach außen hin sympathisch sind und auf andere einfühlsam wirken, können innerhalb von einer Familie oder Partnerschaft gewalttätig und kontrollierend sein.
Jasmin Schreiber hat dies alles sehr gut ausgearbeitet und einen einfühlsamen Roman verfasst, der einen zum Nachdenken anregt.
      
    Jasmin Schreiber gelingt es, ein sehr schwieriges Thema unterhaltsam, aber auch feinfühlig und sensibel zu erzählen. Ihr Schreibstil geht ins poetische und enthält sehr schöne Metapher über das Leben, den Tod und vielem Mehr.
Die Kapitel sind aus verschiedenen Perspektiven verfasst, sodass man einen guten Einblick in die Gefühlswelten der Charaktere erhält. Ihre Trauer und ihr Verlust ist spürbar, aber auch die Selbstvorwürfe die sich jede*r macht. Niemand hat gewusst oder erkannt, dass Emma von ihrem Mann misshandelt wurde und diese war offensichtlich nicht in der Lage, eigenständig um Hilfe zu bitten.
Verschiedene Stilmittel werden im Roman eingesetzt. So tauchen ab und zu (aber nicht zu oft) Kinderzeichnungen, fiktive Zeitungsartikel oder auch Protokolle auf. Dadurch wirkt die Geschichte noch authentischer und nahbarer.
Das Weltall ist ein Thema, was immer wieder auftaucht. Liv ist studierte Astrophysikerin und kann auch Maja für den Weltraum begeistern. Sprachlich durchzieht es ebenfalls das Buch, so wird die Trauer mit einem Schwarzen Loch verglichen, was ich sehr passend finde. Zudem ist jedem Charakter ein Sternbild zugewiesen, welches über dem jeweiligen Kapitel abgebildet ist. Majas Sternbild ist bspw. Perseus oder Livs Andromeda.
In "Da, wo ich dich sehen kann" steht das Opfer und deren Angehörige im Zentrum, der Täter nimmt keinen Raum ein. Viel zu oft geschieht es in der Realität, dass die "Täter*innen" in der Öffentlichkeit deutlich bekannter sind, als die Opfer. Jasmin Schreiber hat sich bewusst dazu entschieden, dass hier Emma und deren Familie sowie ihre beste Freundin im Fokus stehen. Das war eindeutig die richtige Entscheidung! Nicht grausame Details der Tat, sondern die Grausamkeit des Verlustes stehen hier im Mittelpunkt.
Mir hat "Da, wo ich ich sehen kann" sehr gut gefallen. Bevor man jedoch zum Buch greift, sollte einem klar sein, dass es ein sehr belastendes Thema sein kann, vor allem wenn man persönliche Erfahrungen damit hat. Es ist ein emotional aufwühlendes Werk, was aber trotzdem auch Hoffnungsschimmer hat. Es sollte von vielen Leute gelesen werden, da häusliche Gewalt leider ein weit verbreitetes Problem ist und mehr Aufmerksamkeit benötigt. Es tritt bei allen Gesellschaftsschichten auf und auch Menschen, die nach außen hin sympathisch sind und auf andere einfühlsam wirken, können innerhalb von einer Familie oder Partnerschaft gewalttätig und kontrollierend sein.
Jasmin Schreiber hat dies alles sehr gut ausgearbeitet und einen einfühlsamen Roman verfasst, der einen zum Nachdenken anregt.
