Ein schmerzhaftes Buch. Ein wichtiges Buch. Ein wunderbares Buch.

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wifrisaju Avatar

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Warum sollte man sich das antun, ein Buch über die Menschen zu lesen, die zurückbleiben, wenn ein Mann „seine“ Frau und die Mutter „seines“ Kindes tötet? („Seine“ in Anführungszeichen, da dieses Besitzdenken Teil des Problems ist.) Weil es wichtig ist. Weil es real ist. Weil wir nicht in einem Paralleluniversum leben, in dem das alles nicht passiert. Und weil dieses Buch unfassbar gut geschrieben ist.
Jasmin Schreiber zwingt uns, ganz genau hinzusehen. Dort hinzusehen, wo es wehtut. Sie tut dies, ohne zu beschönigen. Mit einem empathischen Blick, ohne Voyeurismus. Dadurch ist man ganz nah dran an Emma und an denen, die zurückbleiben und muss, kann sich dem stellen. Gemeinsam mit der besten Freundin, der Tochter, den Eltern, den anderen Eltern. Und der Hündin Chloé, die einem ein kleines Stück Last abnimmt. Weil tierische Familienmitglieder alles leichter machen können. (Aber manchmal auch sehr schwer.)

PS: Ich liebe es, wie Jasmin Schreiber ihre Romane mit Nerd-Wissen, in diesem Fall zu Geschichte und Astrophysik, spickt.