Eindringlich, authentisch, tiefgründig

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mimi81 Avatar

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Eindringlich erzählt Jasmin Schreiber die Geschichte von der neunjährigen Maja, dessen Mutter von ihrem Vater getötet wurde. Jasmin Schreiber konzentriert sich hierbei nicht nur auf Maja, sondern hat  
den Fokus auch auf die Hinterbliebenen sowie Freunde gelegt. Die authentischen Beschreibungen der seelischen Auswirkungen der Tat durch den Vater, der Trauer um die Mutter und die Frage der Schuld spielen hierbei eine zentrale Rolle. Realistisch, lebhaft und authentisch werden in verschiedenen Erzählsträngen die Emotionen, Beziehungsdynamiken und Gefühlsebenen beschrieben. Faktenbasierte Einschübe von Gerichtsbeschlüssen, Obduktionsberichten und Zeitungsausschnitten runden die Geschichte ab. Der Leser merkt deutlich, dass Jasmin Schreiber das Thema Femizid wichtig ist und sie mit diesem Buch ein Statement setzen möchte, was ihr auch vortrefflich gelungen ist.
Auch wenn es zahlreiche Wendungen in dem Buch gab, so blieb der Roman für mich ohne große Spannung. Es stand eher das Seelenheil der Protagonisten im Vordergrund. Jedoch bewegt die Geschichte einen sehr. Sie hallt nach und man sieht zahlreiche Dinge anders. Lebensnäher kann eine Geschichte nicht geschrieben sein. 4,5/5 Sterne