In einem Paralleluniversum sehen wir uns wieder
Es ist nicht mein erstes Buch von Jasmin Schreiber. Mit einem schweren Thema rund um einen (diesmal gewaltsamen) Tod habe ich also gerechnet. Ich mag eigentlich, wie sich die Autorin mit dem Themenbereich auseinandersetzt. Die Erzählweise und die einzelnen Schritte in der Trauerbewältigung. Die Schreibweise und auch die Wortwahl sprechen mich an. Ich hatte mich also –trotz des Themas- auf dieses Buch gefreut. (Bitte entschuldigt die Wortwahl).
Diese Geschichte ist jedoch sehr düster und der Tod von Emma wird eher als unausweichlich umschrieben. Im Zentrum der Erzählung sind die Hinterbliebenen von Emma. Sie ist von ihrem Ehemann erdrosselt worden. Ihre 9 jährige Tochter Maja hat sie am nächsten Morgen gefunden. Beleuchtet wird im Wesentlichen der Umgang ihrer Eltern, ihrer besten Freundin und ihrer Tochter mit dieser unfassbaren Tat. Erzählt wird aus der Sicht eines allumfassenden Erzählers, wobei die verschiedenen Personen jeweils in das Zentrum der Erzählung gerückt werden. Zudem wird die Geschichte in der Gegenwart und Vergangenheit geschrieben. Zwischendurch wurden „amtliche“ Dokumente abgedruckt, die mir durchaus authentisch aussahen, aber auch den Lesefluss durch das typische Beamtendeutsch gehemmt haben. Eingeschoben finden sich 3 alternative Handlungsstränge, die sich Emmas Mutter und Vater, sowie ihre beste Freundin Liv vorstellen. Hier wird eine Möglichkeit erträumt, in der alles gut hätte werden können.
Das Thema Femizid ist sicherlich schwer. Zudem gibt es schlicht kein Allheilmittel dagegen und auch keine leichte Handlungsanweisung, die eine Rettung zwingend bedeutet. Gut finde ich, dass das Thema aufgegriffen und auch in seiner Härte ausformuliert wird. Schade finde ich jedoch, dass die Geschichte zudem weitere Schicksalsschläge aufgreift, die die Gesamtstimmung noch dunkler einfärbt. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Zudem hätte ich gerne das Opfer mehr in den Fokus genommen. Über sie erfährt der Leser zwar etwas, aber hier liegt nicht das Hauptaugenmerk. Zudem wird jeder erdenkliche Ausweg als Träumerei deklassiert. Das dürfte für Betroffene keine Hilfe sein. JA, es ist schwer aus Emmas Situation möglichst unbeschadet herauszukommen, aber es ist durchaus möglich! Am Ende des Buches war ich mir nicht sicher, ab eine Botschaft des Buches wirklich sein soll, dass man einen Ausweg gar nicht suchen braucht, da er nicht da ist. Dabei ist es in dieser Situation so wichtig nach Hilfe zu suchen, diese anzubieten, staatliche Stellen einzuschalten und der Betroffenen einen Ausweg zu zeigen- auch wenn sie ihn vielleicht nicht gehen möchte.
Ich vergebe insgesamt 4 Sterne für die mutige Themenwahl und den einnehmenden Schreibstil.
Diese Geschichte ist jedoch sehr düster und der Tod von Emma wird eher als unausweichlich umschrieben. Im Zentrum der Erzählung sind die Hinterbliebenen von Emma. Sie ist von ihrem Ehemann erdrosselt worden. Ihre 9 jährige Tochter Maja hat sie am nächsten Morgen gefunden. Beleuchtet wird im Wesentlichen der Umgang ihrer Eltern, ihrer besten Freundin und ihrer Tochter mit dieser unfassbaren Tat. Erzählt wird aus der Sicht eines allumfassenden Erzählers, wobei die verschiedenen Personen jeweils in das Zentrum der Erzählung gerückt werden. Zudem wird die Geschichte in der Gegenwart und Vergangenheit geschrieben. Zwischendurch wurden „amtliche“ Dokumente abgedruckt, die mir durchaus authentisch aussahen, aber auch den Lesefluss durch das typische Beamtendeutsch gehemmt haben. Eingeschoben finden sich 3 alternative Handlungsstränge, die sich Emmas Mutter und Vater, sowie ihre beste Freundin Liv vorstellen. Hier wird eine Möglichkeit erträumt, in der alles gut hätte werden können.
Das Thema Femizid ist sicherlich schwer. Zudem gibt es schlicht kein Allheilmittel dagegen und auch keine leichte Handlungsanweisung, die eine Rettung zwingend bedeutet. Gut finde ich, dass das Thema aufgegriffen und auch in seiner Härte ausformuliert wird. Schade finde ich jedoch, dass die Geschichte zudem weitere Schicksalsschläge aufgreift, die die Gesamtstimmung noch dunkler einfärbt. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Zudem hätte ich gerne das Opfer mehr in den Fokus genommen. Über sie erfährt der Leser zwar etwas, aber hier liegt nicht das Hauptaugenmerk. Zudem wird jeder erdenkliche Ausweg als Träumerei deklassiert. Das dürfte für Betroffene keine Hilfe sein. JA, es ist schwer aus Emmas Situation möglichst unbeschadet herauszukommen, aber es ist durchaus möglich! Am Ende des Buches war ich mir nicht sicher, ab eine Botschaft des Buches wirklich sein soll, dass man einen Ausweg gar nicht suchen braucht, da er nicht da ist. Dabei ist es in dieser Situation so wichtig nach Hilfe zu suchen, diese anzubieten, staatliche Stellen einzuschalten und der Betroffenen einen Ausweg zu zeigen- auch wenn sie ihn vielleicht nicht gehen möchte.
Ich vergebe insgesamt 4 Sterne für die mutige Themenwahl und den einnehmenden Schreibstil.