Regt zum nachdenken an

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doralupin Avatar

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Ich habe bereits schon andere Bücher der Autorin gelesen und diese konnten mich in den Bann ziehen, deshalb wollte ich auch dieses Werk unbedingt lesen und das Buch macht wirklich nachdenklich und konnte mich berühren!

Es geht um die neunjährige Maja, diese wächst in einer zerrütteten Familie auf - ein tyrannischer Vater, eine liebevolle, aber unterdrückte Mutter, dazwischen viel Schweigen und Dinge, die ihr keiner erklärt. Als Frank, Majas Vater, ihre Mutter tötet, reißt er ein Loch in die Welt - für Maja, aber auch für alle anderen, die zurückbleiben.
Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr, wie es war: Zwischen Trauer, Sorgerechtsstreit und Bürokratie wird Maja zum Spielball und verliert inmitten von Anträgen und Zuständigkeiten ihre Familie, ihr Zuhause, das Gefühl von Sicherheit und die Gewissheit, zu wem sie gehört. Ihre Patentante Liv wird Majas einziger Lichtblick: Liv arbeitet als Astrophysikerin und begeistert Maja für die Wunder des Universums. Gleichzeitig ringt sie mit eigenen Unsicherheiten, alten Ängsten und der Überforderung, plötzlich Verantwortung übernehmen zu müssen. Und doch wachsen Liv und Maja zusammen: beim Blick durchs Teleskop und beim Versuch, im endlosen Weltraum Antworten zu finden, die ihnen niemand sonst geben kann.

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, obwohl sie aus ziemlich vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Liv und Maja kommen natürlich mit ihrer Perspektive vor, aber auch Oma und Opa von Maja und ihre Mutter Emma tragen in ihren Gedanken und Gefühlen immer wieder mit zur Handlung bei. Das macht die Geschichte abwechslungsreich, aber man muss sich auch konzentrieren, da auch in der Zeit gesprungen wird.

Vorallem das Thema Femizid berührt sehr, wobei es in diesem Buch gar nicht so sehr um die eigentliche Tat geht, sondern mehr darum wie Angehörige nach so einer Tat weiterleben können. Eine Geschichte, die auf jeden Fall bewegt und unter die Haut geht und ich habe sehr mitgefiebert mit den einzelnen Protagonisten.

Was mir nicht ganz so zugesagt hat war, wie die Geschichte immer wieder ein bisschen zu sehr ins schwarz-weisse driftet. So kommen fast alle Männer in der Geschichte schlecht weg, hier fehlte mir etwas die andere Seite, so kommen einem die Männer etwas "abgestempelt" vor.

Ansonsten aber eine sehr berührende und wichtige Geschichte, die mir gefallen hat, die aber nichts für schwache Nerven ist. Man sollte das Buch nur lesen, wenn man aktuell psychisch stabil ist. Von mir erhält die Geschichte deshalb alles in allem 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung