Sehr intensives Leseerlebnis, mit bedrückendem, aber extrem wichtigem Inhalt!
Die neunjährige Maja hat ihre Mutter verloren, Liv ihre beste Freundin und Majas Patentante, Brigitte und Per ihre Tochter. Hauptsächlich aus diesen vier Perspektiven erfahren wir, wie die Betroffenen mit Emmas Tod umgehen. Emma, deren eigener Ehemann sie umgebracht hat, die Opfer eines Femizids geworden ist.
Ich weiß gar nicht, wie ich meine Gefühle zu dem Buch in Worte fassen soll. So ein wichtiges Thema, so gut aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die traumatisierte Tochter, die sich selbst die Schuld gibt und zum Spielball zwischen den Zuständigkeiten der Ämter wird, die beste Freundin, die plötzlich ihre wichtigste Bezugsperson verloren hat und nun selbst zu einer Mutterfigur für deren Tochter wird.
Irgendwie versuchen alle, auf ihre Weise mit Emmas Tod umzugehen und rücken dabei immer näher zusammen. Nur bei Livs Hündin Chloe fühlt Maja sowas wie Sicherheit (ich will nichts spoilern, aber die Szenen mit Chloe waren heftig …).
Alle fragen sich, ob sie etwas merken, etwas hätten anders machen können?
Farblich abgehoben in weißer Schrift auf schwarzem Grund stellen sie sich Situationen vor, die vielleicht etwas geändert hätten, wenn sie vielleicht anders reagiert oder mehr nachgefragt hätten. Oder hätte alles nicht geholfen und Emma wäre so oder so von ihrem Mann umgebracht worden? Vor allem die Darstellung von Majas Schuldgefühlen und ihrer Angst fand ich sehr realistisch beschrieben. Wie soll ein so junges Kind damit umgehen, dass der eigene Vater ihre Mutter getötet hat?
Daneben gibt es aber auch immer wieder Lichtblicke im Leben der Hinterbliebenen, so kann Liv Maja beispielsweise sehr für Astronomie begeistern, das einzige Thema, das sie aus ihrer Apathie holen kann.
Auch die Einblicke in die Beziehung von Emma und ihrem Mann Frank waren so gut beschrieben. Wie wird eine Beziehung „toxisch“, bis zu diesem schlimmen Ende? Auch aus Emmas Perspektive wird teilweise erzählt, wie sie isoliert wurde, die Machtdynamik in der Beziehung, das Gaslighting und Instrumentalisieren der Tochter – und warum sie nicht „einfach gegangen ist“.
Durch verschiedene Elemente im Buch wie Zeichnungen von Maja, Schreiben vom Gericht oder Zeitungsartikel wird eine weitere Ebene geschaffen. Vor allem die Berichterstattung zeigt erschreckend, wie mit Femiziden in der Öffentlichkeit umgegangen wird und wie schnell sie als „Familiendrama“ oder „Beziehungsstreit“ abgetan werden.
Die Thematik des Buchs ist heftig und ruft viele Emotionen hervor, aber es ist so ein wichtiges Thema, das viel stärker in die Öffentlichkeit rücken sollte! So viele Stellen haben mich wütend gemacht, einfach weil sie so wahr sind.
Ich weiß gar nicht, wie ich meine Gefühle zu dem Buch in Worte fassen soll. So ein wichtiges Thema, so gut aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die traumatisierte Tochter, die sich selbst die Schuld gibt und zum Spielball zwischen den Zuständigkeiten der Ämter wird, die beste Freundin, die plötzlich ihre wichtigste Bezugsperson verloren hat und nun selbst zu einer Mutterfigur für deren Tochter wird.
Irgendwie versuchen alle, auf ihre Weise mit Emmas Tod umzugehen und rücken dabei immer näher zusammen. Nur bei Livs Hündin Chloe fühlt Maja sowas wie Sicherheit (ich will nichts spoilern, aber die Szenen mit Chloe waren heftig …).
Alle fragen sich, ob sie etwas merken, etwas hätten anders machen können?
Farblich abgehoben in weißer Schrift auf schwarzem Grund stellen sie sich Situationen vor, die vielleicht etwas geändert hätten, wenn sie vielleicht anders reagiert oder mehr nachgefragt hätten. Oder hätte alles nicht geholfen und Emma wäre so oder so von ihrem Mann umgebracht worden? Vor allem die Darstellung von Majas Schuldgefühlen und ihrer Angst fand ich sehr realistisch beschrieben. Wie soll ein so junges Kind damit umgehen, dass der eigene Vater ihre Mutter getötet hat?
Daneben gibt es aber auch immer wieder Lichtblicke im Leben der Hinterbliebenen, so kann Liv Maja beispielsweise sehr für Astronomie begeistern, das einzige Thema, das sie aus ihrer Apathie holen kann.
Auch die Einblicke in die Beziehung von Emma und ihrem Mann Frank waren so gut beschrieben. Wie wird eine Beziehung „toxisch“, bis zu diesem schlimmen Ende? Auch aus Emmas Perspektive wird teilweise erzählt, wie sie isoliert wurde, die Machtdynamik in der Beziehung, das Gaslighting und Instrumentalisieren der Tochter – und warum sie nicht „einfach gegangen ist“.
Durch verschiedene Elemente im Buch wie Zeichnungen von Maja, Schreiben vom Gericht oder Zeitungsartikel wird eine weitere Ebene geschaffen. Vor allem die Berichterstattung zeigt erschreckend, wie mit Femiziden in der Öffentlichkeit umgegangen wird und wie schnell sie als „Familiendrama“ oder „Beziehungsstreit“ abgetan werden.
Die Thematik des Buchs ist heftig und ruft viele Emotionen hervor, aber es ist so ein wichtiges Thema, das viel stärker in die Öffentlichkeit rücken sollte! So viele Stellen haben mich wütend gemacht, einfach weil sie so wahr sind.