So schön

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anja301178 Avatar

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Emma wurde ermordet durch ihren Ehemann. Vorfälle diesen, gibt es aktuell recht häufig in Deutschland. Tendenz steigend. Übrig bleibt die gemeinsame, neunjährige Tochter Maja. Anwälte klären den Verbleib von ihr. Doch wie geht es eigentlich Maja? Trägt sie auch einen Teil der Schuld? Wie fühlt es sich an, die Tochter eines Mörders zu sein? Wie soll sie weiterleben, wenn ihre komplette Welt zerbrochen ist? Und nicht nur Tochter Maja hat es den Boden unter den Füßen weggezogen, auch Emmas Eltern und die beste Freundin Liv wissen nicht wie sie mit dem Verlust umgehen sollen.

Ein trauriger, unheimlich berührender Roman über ein Thema, das leider noch viel zu häufig bagatellisiert wird. Viele Frauen sind Opfer häuslicher Gewalt, doch trauen sich viele davon nicht zu gehen. Da ist häufig das Verständnis der Mitmenschen gering. Oft sind die Frauen auf sich gestellt.
Abwechselnd wird aus der Sicht von Emma, Maja, Liv, den Großeltern und Emma erzählt. In Rückblicken bekommen wir einen Einblick in die Ehe und wie Maja gegen ihre Mutter ausgespielt wurde. Die Sprache war ganz klar und auf den Punkt. Ich konnte das Buch kaum noch weglegen. Wie ein Sog wirkte die Geschichte auf mich. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht, hab gehofft Maja findet wieder zurück ins Leben. Zwischendurch gab es Gerichtsakten, Zeitungsartikel, Notrufprotokolle, die die Story noch authentischer wirken ließen. Die Hilflosigkeit, die Ängste, Thema Schuld wurden hier ganz wunderbar beleuchtet, intensiv und tiefgründig. Die Atmosphäre im Buch ist natürlich recht traurig und düster, doch ab und an gibt es auch ein paar Hoffnungsschimmer.

Insgesamt ein einfühlsamer Roman über ein wirklich heftiges Thema. Für mich richtig gut umgesetzt. Lesen!!!