Taschentücher bereithalten!
        Allein das Cover mochte ich schon sehr und die Story hat mich auch sehr angesprochen, aber ich hatte auch ein wenig Respekt davor! Die Autorin wählt eine multiperspektivische Erzählweise, die dem Leser auf eindringliche Weise sowohl die unmittelbare Verzweiflung und die unterschiedlichen Wege der Trauerbewältigung als auch die vorangegangenen, oft ignorierten Warnzeichen häuslicher Gewalt vor Augen führt. Sie entwirft ein Panorama einer Familie im Ausnahmezustand, das uns gleichzeitig den Spiegel vorhält, indem es die gesellschaftliche Tendenz beleuchtet, bei solchen Themen wegzusehen.
Besonders hervorzuheben sind die von der Autorin eingestreuten sogenannten Alternativkapitel. Diese genialen Einschübe stellen einen mutigen literarischen Kniff dar: Sie deuten auf, wie mit mehr Empathie, Aufmerksamkeit und der richtigen, unaufdringlichen Fragestellung eine Katastrophe möglicherweise hätte verhindert werden können. Sie transformieren den Roman von einer reinen Schilderung der Trauer zu einem dringlichen gesellschaftlichen Appell und zeigen, dass jeder Einzelne durch Hinsehen und Hilfsbereitschaft einen Unterschied machen kann.
Schreibers Sprache ist dabei gewohnt klar, poetisch und tief emotional, ohne jemals ins bloße Pathos abzugleiten. Mit großer Sensibilität beleuchtet sie Themen wie Schuldgefühle, Sprachlosigkeit, Trauer und die Rolle der Erinnerung. Trotz der Schwere der Thematik bleibt am Ende nicht nur Schmerz, sondern auch eine Ahnung von Hoffnung und Trost, die in der Liebe zwischen Familienmitgliedern und der unzerstörbaren Kraft von Freundschaft liegt.
„Da, wo ich dich sehen kann“ ist definitiv keine leichte Lektüre, aber ein zutiefst wichtiges und erschütterndes Buch, das lange nachhallt. Es gehört zu den Lese-Highlights dieses Jahres, weil es mutig und anmutig zugleich ist und uns alle dazu auffordert, strukturelle Gewalt als das gesamtgesellschaftliche Problem zu erkennen, das es ist. Ein absoluter Lesetipp!
    Besonders hervorzuheben sind die von der Autorin eingestreuten sogenannten Alternativkapitel. Diese genialen Einschübe stellen einen mutigen literarischen Kniff dar: Sie deuten auf, wie mit mehr Empathie, Aufmerksamkeit und der richtigen, unaufdringlichen Fragestellung eine Katastrophe möglicherweise hätte verhindert werden können. Sie transformieren den Roman von einer reinen Schilderung der Trauer zu einem dringlichen gesellschaftlichen Appell und zeigen, dass jeder Einzelne durch Hinsehen und Hilfsbereitschaft einen Unterschied machen kann.
Schreibers Sprache ist dabei gewohnt klar, poetisch und tief emotional, ohne jemals ins bloße Pathos abzugleiten. Mit großer Sensibilität beleuchtet sie Themen wie Schuldgefühle, Sprachlosigkeit, Trauer und die Rolle der Erinnerung. Trotz der Schwere der Thematik bleibt am Ende nicht nur Schmerz, sondern auch eine Ahnung von Hoffnung und Trost, die in der Liebe zwischen Familienmitgliedern und der unzerstörbaren Kraft von Freundschaft liegt.
„Da, wo ich dich sehen kann“ ist definitiv keine leichte Lektüre, aber ein zutiefst wichtiges und erschütterndes Buch, das lange nachhallt. Es gehört zu den Lese-Highlights dieses Jahres, weil es mutig und anmutig zugleich ist und uns alle dazu auffordert, strukturelle Gewalt als das gesamtgesellschaftliche Problem zu erkennen, das es ist. Ein absoluter Lesetipp!
