Wenn es doch bloß ein Paralleluniversum gäbe
Es ist der 12. November 2024, als Emma Kopmann (30) in ihrer Wohnung in Hamburg erdrosselt wird - getötet von Frank, dem Vater ihrer gemeinsamen Tochter Maja (9). Das Mädchen verliert mit einem Mal ihre Familie und ihr Zuhause. Ihre Patentante Liv, eine Astrophysikerin, versucht, die Neunjährige aufzufangen und sie für das Weltall zu begeistern…
„Da, wo ich dich sehen kann“ ist ein Roman von Jasmin Schreiber.
Erzählt wird die Geschichte aus wechselnder Perspektive, unter anderem aus der Sicht von Maja und Liv. Dabei besteht der Roman aus mehr als 50 kurzen Kapiteln.
Die Sprache ist eingängig und ungekünstelt, aber eindringlich, anschaulich und atmosphärisch. Die Dialoge klingen glaubwürdig. Für stilistische Abwechslung sorgen eingefügte Dokumente und Protokolle.
Vor allem Maja und Liv stehen im Zentrum der Geschichte. Die Hauptfiguren verfügen über viel psychologische Tiefe. Ihr Innenleben mit all ihren Emotionen und Gedanken wird sehr gut ausgeleuchtet und ist durchweg nachvollziehbar. Dadurch kommt man den Charakteren sehr nahe.
Die Geschichte behandelt einen Femizid und seine Folgen. Inspiriert zu diesem Roman wurde die Autorin tragischerweise von einem wahren Fall in ihrer Nachbarschaft. Er lenkt den Blick auf ein wichtiges Problem, verschafft den Opfern Sichtbarkeit und leistet einen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Debatte. Unter anderem entlarvt er das strukturelle Versagen von Politik und Gesellschaft, die Ignoranz und Tatenlosigkeit gegenüber (häuslicher) Gewalt und weitere Defizite. Die Geschichte zeigt auf, wie schnell Frauen und Kinder zu Opfern werden können und dass Femizide nahezu überall stattfinden. Positiv hervorzuheben: Zum Schluss des Buches sind Stellen aufgelistet, an die sich Frauen und Männer wenden können, um zum Thema häusliche Gewalt Hilfe zu finden.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ist die Astrophysik. Wie schon in ihren früheren Romanen schafft es die Autorin erneut, wissenschaftliche Fakten auf unterhaltsame und interessante Weise einzubinden.
Auf den mehr als 400 Seiten hat mich die Geschichte daher einerseits immer wieder geschockt und berührt. Andererseits vermittelt der Roman einiges Wissenswerte.
Die gebundene Ausgabe weist viele liebevolle Details auf: zum Beispiel die abgedruckten Sternbilder zu Beginn der Kapitel, der Farbverlauf im Buchschnitt und ergänzende Zeichnungen. Ebenfalls eine schöne Komponente: Das ungewöhnliche Cover, das sehr gut zur Geschichte passt, hat die Autorin selbst entworfen. Auch der mehrdeutige Titel ist eine vortreffliche Wahl.
Mein Fazit:
Mit „Da, wo ich dich sehen kann“ ist Jasmin Schreiber wieder einmal ein gleichsam bewegender wie aufschlussreicher Roman gelungen. Nach „Marianengraben“ zählt nun auch ihre neue Geschichte zu meinen Lieblingsbüchern. Ein äußerst empfehlenswertes Highlight im Leseherbst 2025!
„Da, wo ich dich sehen kann“ ist ein Roman von Jasmin Schreiber.
Erzählt wird die Geschichte aus wechselnder Perspektive, unter anderem aus der Sicht von Maja und Liv. Dabei besteht der Roman aus mehr als 50 kurzen Kapiteln.
Die Sprache ist eingängig und ungekünstelt, aber eindringlich, anschaulich und atmosphärisch. Die Dialoge klingen glaubwürdig. Für stilistische Abwechslung sorgen eingefügte Dokumente und Protokolle.
Vor allem Maja und Liv stehen im Zentrum der Geschichte. Die Hauptfiguren verfügen über viel psychologische Tiefe. Ihr Innenleben mit all ihren Emotionen und Gedanken wird sehr gut ausgeleuchtet und ist durchweg nachvollziehbar. Dadurch kommt man den Charakteren sehr nahe.
Die Geschichte behandelt einen Femizid und seine Folgen. Inspiriert zu diesem Roman wurde die Autorin tragischerweise von einem wahren Fall in ihrer Nachbarschaft. Er lenkt den Blick auf ein wichtiges Problem, verschafft den Opfern Sichtbarkeit und leistet einen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Debatte. Unter anderem entlarvt er das strukturelle Versagen von Politik und Gesellschaft, die Ignoranz und Tatenlosigkeit gegenüber (häuslicher) Gewalt und weitere Defizite. Die Geschichte zeigt auf, wie schnell Frauen und Kinder zu Opfern werden können und dass Femizide nahezu überall stattfinden. Positiv hervorzuheben: Zum Schluss des Buches sind Stellen aufgelistet, an die sich Frauen und Männer wenden können, um zum Thema häusliche Gewalt Hilfe zu finden.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ist die Astrophysik. Wie schon in ihren früheren Romanen schafft es die Autorin erneut, wissenschaftliche Fakten auf unterhaltsame und interessante Weise einzubinden.
Auf den mehr als 400 Seiten hat mich die Geschichte daher einerseits immer wieder geschockt und berührt. Andererseits vermittelt der Roman einiges Wissenswerte.
Die gebundene Ausgabe weist viele liebevolle Details auf: zum Beispiel die abgedruckten Sternbilder zu Beginn der Kapitel, der Farbverlauf im Buchschnitt und ergänzende Zeichnungen. Ebenfalls eine schöne Komponente: Das ungewöhnliche Cover, das sehr gut zur Geschichte passt, hat die Autorin selbst entworfen. Auch der mehrdeutige Titel ist eine vortreffliche Wahl.
Mein Fazit:
Mit „Da, wo ich dich sehen kann“ ist Jasmin Schreiber wieder einmal ein gleichsam bewegender wie aufschlussreicher Roman gelungen. Nach „Marianengraben“ zählt nun auch ihre neue Geschichte zu meinen Lieblingsbüchern. Ein äußerst empfehlenswertes Highlight im Leseherbst 2025!