Wichtiger denn je
„Es ist ja nicht so, dass die geschlagenen und ermordeten Frauen selbst schuld sind. Dass die sich aus Blödheit den falschen Mann ausgesucht haben, nein. (…) Es sind ja meistens auch die Männer, von denen man sagt, dass man es ihnen gar nicht zugetraut hätte. Brigitte würde so etwas nicht mehr sagen. Sie traut Männern mittlerweile alles zu.“
Mit diesen Worten beschreibt Jasmin Schreiber die Gedanken rund um den exemplarischen Femizid der Figur Emma, um den es in ihrem neuen Roman geht. Dabei bezeichnen „Femizide“ Tötungen von Frauen, einfach weil sie Frauen sind.
In ihrem neusten Roman Da, wo ich dich sehen kann, der erst am 31. Oktober 2025 erschienen ist, wird die Geschichte des Femizides der Protagonistin Emma erzählt, wobei der Schwerpunkt vor allem auf der Trauerbewältigung und dem Umgang von Emmas Familie und Umfeld mit ihrem Tod und diesem großen Verlust. Als Leser begleitet man auf 432 Seiten und auf zwei Zeitebenen Emma, die von ihrem Ehemann umgebracht wird, ihre neunjährige Tochter Maja, ihre beste Freundin Liv und ihre Eltern Brigitte und Per. Dabei wird sowohl von Ereignissen vor Emmas Tod, als auch von der Zeit nach Emmas Tod, vor allem von dem Umgang von den Hinterbliebenen berichtet.
Aussagen wie „Männer töten Frauen, weil sie es wollen und können.“ lösen bei vielen Menschen wahrscheinlich Gedanken wie „Das ist ja vollkommen übertrieben. So viele sind doch sicher gar nicht betroffen.“ aus. Und dennoch ist die Lage genau so. Von Jahr zu Jahr steigen die Fälle von Gewalt gegenüber Frauen in ihrem privaten Umfeld immer weiter an. Der Anstieg ist so rapide, dass in Da, wo ich dich sehen kann schon veraltete Zahlen stehen, obwohl der Roman erst im Oktober diesen Jahres erschienen ist. War es 2024 noch jede vierte Frau, die durch die Hand ihres (Ex) Partners starb, so ist es in diesem Jahr bereits jede zweite Frau. Die Lage ist also wirklich dramatisch. Umso wichtiger ist es, dass diese Thematik in einem Roman besprochen wird.
Jasmin Schreiber schreibt authentisch, empathisch und geduldig über diese schweren Ereignisse und schafft es vollends den Leser auf diese lange Reise voller Trauer und Schmerz mitzunehmen. Man wird als Leser in die Gedankenwelt von Emma mitgenommen und versteht so vielleicht zum ersten Mal, warum sich Personen in einer solchen Lage nicht von ihren Partnern trennen.
Auch die Gedanken von Emmas Eltern und ihrer Tochter werden von Schreiber nachvollziehbar und nahbar beschrieben, sodass man sich als Leser schon fast als Teil der Geschichte fühlt. Man fühlt, weint und lacht einfach mit (ja auch in einem solchen Roman kann es lustige Stellen geben, auch wenn ich definitiv mehr Weinen als Lachen musste).
Besonders bedeutsam finde ich, dass nicht ein einziges Mal kommt der Täter zu Wort. Anstelle dessen erfahren wir alles aus der Perspektive von den Hinterbliebenen und nicht zuletzt von Emma, der Betroffenen selbst.
Ich kann es allen nur empfehlen dieses Buch zu lesen. Es macht einem nochmal deutlich mehr bewusst, wie wichtig diese Thematik ist und wie groß der Misstand in Deutschland wirklich ist.
Mit diesen Worten beschreibt Jasmin Schreiber die Gedanken rund um den exemplarischen Femizid der Figur Emma, um den es in ihrem neuen Roman geht. Dabei bezeichnen „Femizide“ Tötungen von Frauen, einfach weil sie Frauen sind.
In ihrem neusten Roman Da, wo ich dich sehen kann, der erst am 31. Oktober 2025 erschienen ist, wird die Geschichte des Femizides der Protagonistin Emma erzählt, wobei der Schwerpunkt vor allem auf der Trauerbewältigung und dem Umgang von Emmas Familie und Umfeld mit ihrem Tod und diesem großen Verlust. Als Leser begleitet man auf 432 Seiten und auf zwei Zeitebenen Emma, die von ihrem Ehemann umgebracht wird, ihre neunjährige Tochter Maja, ihre beste Freundin Liv und ihre Eltern Brigitte und Per. Dabei wird sowohl von Ereignissen vor Emmas Tod, als auch von der Zeit nach Emmas Tod, vor allem von dem Umgang von den Hinterbliebenen berichtet.
Aussagen wie „Männer töten Frauen, weil sie es wollen und können.“ lösen bei vielen Menschen wahrscheinlich Gedanken wie „Das ist ja vollkommen übertrieben. So viele sind doch sicher gar nicht betroffen.“ aus. Und dennoch ist die Lage genau so. Von Jahr zu Jahr steigen die Fälle von Gewalt gegenüber Frauen in ihrem privaten Umfeld immer weiter an. Der Anstieg ist so rapide, dass in Da, wo ich dich sehen kann schon veraltete Zahlen stehen, obwohl der Roman erst im Oktober diesen Jahres erschienen ist. War es 2024 noch jede vierte Frau, die durch die Hand ihres (Ex) Partners starb, so ist es in diesem Jahr bereits jede zweite Frau. Die Lage ist also wirklich dramatisch. Umso wichtiger ist es, dass diese Thematik in einem Roman besprochen wird.
Jasmin Schreiber schreibt authentisch, empathisch und geduldig über diese schweren Ereignisse und schafft es vollends den Leser auf diese lange Reise voller Trauer und Schmerz mitzunehmen. Man wird als Leser in die Gedankenwelt von Emma mitgenommen und versteht so vielleicht zum ersten Mal, warum sich Personen in einer solchen Lage nicht von ihren Partnern trennen.
Auch die Gedanken von Emmas Eltern und ihrer Tochter werden von Schreiber nachvollziehbar und nahbar beschrieben, sodass man sich als Leser schon fast als Teil der Geschichte fühlt. Man fühlt, weint und lacht einfach mit (ja auch in einem solchen Roman kann es lustige Stellen geben, auch wenn ich definitiv mehr Weinen als Lachen musste).
Besonders bedeutsam finde ich, dass nicht ein einziges Mal kommt der Täter zu Wort. Anstelle dessen erfahren wir alles aus der Perspektive von den Hinterbliebenen und nicht zuletzt von Emma, der Betroffenen selbst.
Ich kann es allen nur empfehlen dieses Buch zu lesen. Es macht einem nochmal deutlich mehr bewusst, wie wichtig diese Thematik ist und wie groß der Misstand in Deutschland wirklich ist.