Worte für das Unsägliche
"Nach siebzehn Verhandlungstagen war alles vorbei. Lebenslänglich. Für Frank bei guter Führung vermutlich nur fünfzehn Jahre, für alle anderen galt das aber wirklich."
Jasmin Schreiber zeigt mit diesem Roman authentisch, wie die Angehörigen eines Femizides leiden. Bedrückend, berührend, emotional und teils auch sachlich geht sie das Thema an. Der Roman ist sprachlich leicht zu lesen, wiegt aber schwer, ich mußte oft innehalten, bevor ich weiterlesen konnte.
Majas Eltern streiten oft, sie mag den Papa lieber. Das dieser sie instrumentalisiert, merkt sie als kleines Kind natürlich nicht. Eines Morgens findet sie ihre Mutter erdrosselt vor, der Vater ist verschwunden. Das Mädchen zerreißt sich fortan mit Schuldgefühlen und Angstzuständen. Sie mag sich niemandem wirklich anvertrauen, mit keinem richtig sprechen, denn sie möchte niemanden verletzen und dass sie den Vater auch lieb hat, traut sie sich schon gar nicht zuzugeben.
Maja lebte mit den Eltern in Hamburg, die Großeltern väterlicherseits leben auch dort. Nach dem Femizid lebt Maja bei den Großeltern mütterlicherseits in der Nähe von Frankfurt. Ihre Patentante Liv lebt in der Nähe und unterstützt so oft sie kann.
Schreiber erzählt aus unterschiedlichen Blickwinkeln und reichert diese mit Medienberichten, Kinderzeichnungen und Gerichts- bzw. Anwaltsschreiben an. Wir lernen Maja und ihre Gefühlswelt kennen, Brigitte und Per, die Eltern der toten Emma, Liv die ehemals beste Freundin und Patentante. Sie alle versuchen den Verlust für sich selbst zu verarbeiten und Maja zu helfen. Eine schwierige Aufgabe, vor allem, wenn einen große Schuldgefühle plagen, denn die haben alle Angehörigen. Sie fragen sich verzweifelt, ob sie hätten helfen können, ob sie die Tat hätten verhindern können, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt anders gehandelt hätten. Haben sie weggesehen? Zum Glück stehen hier Therapeuten hilfreich zur Seite, die auf tolle Art und Weise bestimmte Sichtweisen gerade rücken. Schreiber arbeitet das Thema sehr authentisch und glaubhaft auf.
Es gibt für die Erwachsenen jeweils ein fiktives Kapitel, mit weißer Schrift auf schwarzen Seiten. Hier erinnern sich die Brigitte, Per und Liv jeweils an bestimmte Situationen und geben diesen einen anderen Verlauf, weil sie hier aufmerksamer reagieren und Emmas Schutzschild durchdringen.
Schreiber geht aber noch weit über das Familiäre hinaus, prangert auch die gesellschaftliche und juristische Lage an, ebenso die kulturelle.
Konsequent begleitet sie die kleine neue Familie und gibt nur ihnen Raum. Der Täter kommt nicht zu Wort. Sie möchte keine umfassende Aufarbeitung, sondern ausschließlich den Opfern Raum geben. Dies ist in der Realität selten der Fall, so müssen sich bedrohte Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäusern verstecken, während die Täter sich frei bewegen können.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, ein wichtiges Thema, das lange nachhallt.
Jasmin Schreiber zeigt mit diesem Roman authentisch, wie die Angehörigen eines Femizides leiden. Bedrückend, berührend, emotional und teils auch sachlich geht sie das Thema an. Der Roman ist sprachlich leicht zu lesen, wiegt aber schwer, ich mußte oft innehalten, bevor ich weiterlesen konnte.
Majas Eltern streiten oft, sie mag den Papa lieber. Das dieser sie instrumentalisiert, merkt sie als kleines Kind natürlich nicht. Eines Morgens findet sie ihre Mutter erdrosselt vor, der Vater ist verschwunden. Das Mädchen zerreißt sich fortan mit Schuldgefühlen und Angstzuständen. Sie mag sich niemandem wirklich anvertrauen, mit keinem richtig sprechen, denn sie möchte niemanden verletzen und dass sie den Vater auch lieb hat, traut sie sich schon gar nicht zuzugeben.
Maja lebte mit den Eltern in Hamburg, die Großeltern väterlicherseits leben auch dort. Nach dem Femizid lebt Maja bei den Großeltern mütterlicherseits in der Nähe von Frankfurt. Ihre Patentante Liv lebt in der Nähe und unterstützt so oft sie kann.
Schreiber erzählt aus unterschiedlichen Blickwinkeln und reichert diese mit Medienberichten, Kinderzeichnungen und Gerichts- bzw. Anwaltsschreiben an. Wir lernen Maja und ihre Gefühlswelt kennen, Brigitte und Per, die Eltern der toten Emma, Liv die ehemals beste Freundin und Patentante. Sie alle versuchen den Verlust für sich selbst zu verarbeiten und Maja zu helfen. Eine schwierige Aufgabe, vor allem, wenn einen große Schuldgefühle plagen, denn die haben alle Angehörigen. Sie fragen sich verzweifelt, ob sie hätten helfen können, ob sie die Tat hätten verhindern können, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt anders gehandelt hätten. Haben sie weggesehen? Zum Glück stehen hier Therapeuten hilfreich zur Seite, die auf tolle Art und Weise bestimmte Sichtweisen gerade rücken. Schreiber arbeitet das Thema sehr authentisch und glaubhaft auf.
Es gibt für die Erwachsenen jeweils ein fiktives Kapitel, mit weißer Schrift auf schwarzen Seiten. Hier erinnern sich die Brigitte, Per und Liv jeweils an bestimmte Situationen und geben diesen einen anderen Verlauf, weil sie hier aufmerksamer reagieren und Emmas Schutzschild durchdringen.
Schreiber geht aber noch weit über das Familiäre hinaus, prangert auch die gesellschaftliche und juristische Lage an, ebenso die kulturelle.
Konsequent begleitet sie die kleine neue Familie und gibt nur ihnen Raum. Der Täter kommt nicht zu Wort. Sie möchte keine umfassende Aufarbeitung, sondern ausschließlich den Opfern Raum geben. Dies ist in der Realität selten der Fall, so müssen sich bedrohte Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäusern verstecken, während die Täter sich frei bewegen können.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, ein wichtiges Thema, das lange nachhallt.