Zuversicht im Universum

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Jasmin Schreiber gelingt mit "Da, wo ich dich sehen kann" ein tief bewegender und erschütternder Roman, der sich dem Thema Femizid annimmt. Im Zentrum steht die neunjährige Maja, deren Mutter von ihrem eigenen Ehemann getötet wurde. Das Buch erzählt jedoch nicht nur von der Tat, sondern vor allem vom Nachhall: von Schmerz, Schuld, Sprachlosigkeit und von dem Versuch, mit dem Erlebten weiterzuleben.
Ein besonderes Merkmal des Romans ist die multiperspektivische Erzählweise: Schreiber lässt neben Maja die Patentante Liv, die Großeltern und auch das Opfer Emma zu Wort kommen.
Trotz der Schwere des Themas zieht sich eine grundlegende Hoffnung durch die Geschichte: Liv, die als Astrophysikerin arbeitet, bringt Maja die Wunder des Universums näher, und gemeinsam versuchen sie, durch die Sterne Trost zu finden.

Schreiber schreibt sensibel und ungeschönt - ihre Sprache ist klar, eindringlich und nahbar.

Das Buch ist ein mutiger, literarisch kraftvoller Roman, der unter die Haut geht. Er regt zum Nachdenken an und bricht Tabus auf. Ich empfehle ihn sehr!