Eintönig

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lady.liebesskeptisch Avatar

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Der Roman "DAFUQ" hat mich interessiert weniger aufgrund des beschriebenen Inhalts, sondern mehr wegen der Hintergrundgeschichte der Autorin und den Pressestimmen, unter anderem von Alexej Nawalny. Ich dachte: Hier lerne ich was über die aktuelle Situation in Russland. Und ja, das habe ich in gewisser Weise auch getan, aber lange nicht so intensiv, wie ich dachte.
Denn der Roman umfasst die zehn Tage, die die Hauptperson Anja im russischen Arrest verbringen muss, weil sie auf einer nicht angemeldeten Demo war. In ihrer Zelle trifft sie andere Frauen, die aus verschiedensten Gründen ein paar Tage im Arrest verbringen müssen. Erzählt wird dann vom eintönigen Alltag, gespickt mit Erinnerungsszenen von Anjas Vergangenheit.
Während ich den eintönigen Alltag und die Gespräche zwischen den Zellengenossinnen noch interessant fand, hat mich alles andere eher abgeschreckt. Das liegt hauptsächlich an der Sprache bzw. dem Schreibstil. Der ist recht eintönig, wodurch auch vermeintlich interessante Szenen zu einem grauen Brei verschwimmen. Es wird berichtet anstatt erzählt und Anja ist unglaublich nüchtern und oberflächlich, wenn sie sich an ihre Vergangenheit erinnert. Das konnte mich leider nicht überzeugen.