Heisses Wasser statt Tee

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In "DAFUQ" von Kira Jarmysch begleiten wir Anja Romanowa in ein russisches Gefängnis. Sie wird dort für zehn Tage wegen der Teilnahme an einer Demonstration gegen Korruption inhaftiert. Mit ihr in der Zelle sind fünf weitere junge Frauen, die so nach und nach Einzelheiten über sich und ihr Leben erzählen.
Mir hat die Erzählweise hier sehr gut gefalle, die den Tagesablauf in diesem russischen Arrest schildertund die Besonderheiten der Inhaftierten, die hier viel Zeit haben ihr Leben zu reflektieren. Wie diese jungen Frauen in Russland leben, sich politisch engagieren und aus welchen ganz verschiedenen gesellschaftlichen Schichten sie kommen, wird gut geschildert.
Durch die Wiederholung der Tage entstanden für mich hier schon einige deutliche Längen, auch als die Frauen nach und nach entlassen werden und es nunmehr nur in Anjas Vergangenheit geht. Zum Ende hin störten mich die vermehrten Tagträume und Halluzinationen etwas bei der Glaubwürdigkeit.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und die Sprecherin passte für mich sehr gut zu diesem Thema.