Mehr erwartet

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prinzessinbutterblume Avatar

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DAFUQ erzählt die Geschichte von Anja, die wegen der Teilnahme an einer Demonstration für zehn Tage im Arrest landet. Zusammen mit sechs anderen Frauen wird sie in eine Zelle verfrachtet. Nach und nach lernen wir zusammen mit Anja die verschiedenen Frauen und ihre Schicksale kennen.

Die verschiedenen Schicksale sind auf jeden Fall spannend und es ist sehr interessant, die einzelnen Lebensumstände zu erfahren. Insbesondere Anjas Leben wird in Rückblenden nocheinmal detailierter erzählt. Das ist zwar ganz nett, aber gleichzeitig wurde ich dadurch immer wieder aus der eigentlichen Geschichte gerissen. Für mich waren diese Abschnitte bedeutend weniger interessant als die Handlung in der Zelle und ich war jedesmal froh, wenn wieder ein Abschnitt geschafft war.

Gegen Ende verschlechtert sich Anjas psychischer Zustand, was natürlich zu erwarten war. Dargestellt wird das Ganze allerdings indem auf Mythologie zurückgegriffen wird und die Grenezen zwischen Realität und Vorstellung zu verschwimmen scheinen. Das mag als Kunstgriff vielleicht gelungen sein, mich als Leser hat es aber eher gestört.

Ganz allgemein hatte ich erwartet, noch mehr Eindrücke in die russische Polititk zu erhalten und hätte gedacht, noch mehr Einblicke in die russische Gesellschaft zu bekommen, die ich bisher nicht hatte. DAFUQ war für mich eine nette Lektüre, aber leider nicht der Mindblower, den ich erwartet hatte.