Nicht überzeugend

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julemaus94 Avatar

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Es gibt Bücher, über die kann man reden und reden und findet kaum ein Ende, die Rezension wächst sich zu einem halben Roman aus. Und dann gibt es die anderen, die zu denen einem so überhaupt nichts einfallen will. Nicht, weil sie schlecht geschrieben wären, sondern weil sie sich so gar nicht einordnen lassen. "DAFUQ" ist genau so eines.

Katja hat an einer ungenehmigten Demonstration teilgenommen und landet dafür für 10 Tage im Arrest. Mit ihr in der Zelle sitzen fünf Frauen, die für ganz unterschiedliche Delikte büßen müssen. Da es ansonsten nicht viel zu tun gibt, erzählen sich die Arrestantinnen ihre Geschichte.

Ich hatte gehofft, dass mir dieses Buch einen interessanten Einblick in die Kultur des heutigen Russlands bieten könnte. Auf eine gewisse Weise erfüllt das Buch auch diese Erwartungen. Allerdings sind die Eindrücke flüchtig, wenig nachhallend.

Stattdessen bekommt man ein paar interessante Eindrücke, wie das Frauenbild in Russland aussehen könnte und wie das Demokratieverständnis dieses in manchen Dingen doch noch sehr rückständigen Landes ist.

Und obwohl man mit der Zeit ein ganz gutes Bild von Anja und ihrer Geschichte bekommt, bleiben die anderen Frauen recht austauschbar. Ihre Geschichten leuchten nur bruchstückhaft auf, der Rest bleibt unscharf.

Zudem ist der Erzählstil sehr nüchtern gehalten, was in krassem Kontrast zu den fantastischen Elementen der Erzählung steht. Was diese traumhaften Splitter zu bedeuten haben bzw welchen Sinn sie der Geschichte geben sollen, erschließt sich mir bis zum Schluss nicht so richtig.

Insgesamt ist das Buch definitiv nicht schlecht und bietet ein paar interessante Momente, kann mich aber in seiner Gesamtheit nicht überzeugen.