Zu viele Erwartungen

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44lara44 Avatar

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Ich habe mich unglaublich auf das Buch "Dafuq" von Kira Jarmysch gefreut und dementsprechend waren meine Erwartungen auch sehr hoch.
Die Grundidee der Geschichte hat mir sehr gefallen und ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir vielleicht einfach die Übersetzung des Romans nicht zugesagt hat.

Das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet, auch wenn das Papp-Cover leider leicht ausfranst und knickt. Inhaltlich sind die Hafttage in Kapitel aufgeteilt, was ich sehr gelungen fand. die Hauptprotagonistin Anja war mir sehr sympathisch und besonders ihre beschriebene Politisierung war unheimlich authentisch. Ebenfalls authentisch war die Beziehung zwischen ihr den anderen Frauen in ihrer Zelle, da sie weder gekünstelt dramatisiert, noch romantisiert wurde.
Leider wird das Z-Wort für Roma und Sinti benutzt und auch der Einstieg in das Buch fällt unheimlich schwer. Das Ende des Romans hat mir leider gar nicht gefallen, da ganz plötzlich übernatürliche Elemente hinzukamen, die leider einfach nur verwirrend und total unrealistisch waren.
Ich empfehle das Buch trotz meiner vereinzelten Kritik weiter, wenn man sich für die Situation in Russland interessiert. Es lohnt sich auch, sich mit dem persönlichen Werdegang der Autorin auseinanderzusetzen, da sich viele autobiografische Elemente finden lassen. Beispielsweise war sie Sprecherin unter Alexej Nawalny, was ich persönlich sehr beeindruckend finde. Würde ich das Buch noch einmal unter Bezug der autobiografischen Elemente lesen, fände ich es vermutlich auch glaubwürdiger und besser.