Ein junge, ein Elefant, eine lebenslange Freundschaft

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jennyreads Avatar

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Der junge Bellini sticht mit seiner Familie von Kalkutta in See. Das Ziel: die Andamaneninseln. Und mit an Bord der Schiffes ist Dalee, der Arbeitselefant der Familie. Denn Bellini soll das altehrwürdige Handwerk des Mahuts, des Elefantenführers, erlernen. Doch das neue Leben der Familie wird durch zahlreiche Schwierigkeiten erschwert: der undurchdringliche Dschungel, die ehemaligen Häftlinge eines Kolonialgefängnisses und ein reicher Unternehmen machen der Familie das Leben schwer. Doch trotz allem entwickeln Bellini und Dalee eine lebenslange Freundschaft, die das Herz des Leser im Sturm erobern wird. Dennis Gastmann erzählt ein außergewöhnliches Abenteuer, das von einer wahren Geschichte inspiriert ist und hat mich an vielen Stellen überraschen können.

Der Autor hat als Auslandsreporter einige Erfahrungen wenn es um exotische und ferne Länder geht und das merkt man dem Roman auch an. Immer wieder erhält der Leser Einblicke in ein Leben, das uns vollkommen fremd ist. Allerdings hatte ich das Gefühl als würde sich der Autor oftmals zurückhalten und ich hätte gerne noch mehr über die Geschichte des Landes erfahren. Aber ich kann verstehen, dass es für andere Leser vielleicht eher abschreckend gewirkt hätte. Doch auch über Land und Leute gab es für meinen Geschmack nicht immer genug Einblicke und vieles wurde nur oberflächlich behandelt. Aber wie schon zuvor gesagt ist das wohl in erster Linie eine Sache des eigenen Geschmacks.

Die Geschichte selbst ist sehr gefühlvoll erzählt und ich musste wieder einmal feststellen was für faszinierende Geschöpfe Elefanten doch sind. Das Thema alleine hat dazu geführt, dass ich das Buch lesen wollte und ich bereue meine Entscheidung nicht. Trotzdem muss ich eingestehen, dass das Buch definitiv einige Schwachstellen hat. Zum einen ist das Erzähltempo nicht unbedingt immer passend und über viele viele Seiten zieht sich die Geschichte scheinbar endlos in die Länge. Da hätte man definitiv einiges noch dran machen können und obwohl ich lange Bücher immer lieber mag, hätten dieser Geschichte hundert Seiten weniger vielleicht ganz gut getan!

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und besonders Dalee ist mir sehr ans Herz gewachsen. Die Freundschaft zwischen Mensch und Tier steht im Mittelpunkt der Handlung und für einige Leser könnte „Dalee“ vielleicht etwas zu langweilig sein. Selbst ich musste mich einige Male doch zwingen am Ball zu bleiben und das Buch nicht aus der Hand zu legen. Letztendlich liebe ich es aber einfach fremde Länder zu bereisen, sei es nun im wahren Leben oder auf den Seiten eines Buches, weshalb mir „Dalee“ definitiv viel Freude bereitet hat.