Teils begeistert, teils etwas langatmig

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klaus_bücherfan Avatar

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"Dalee" von Dennis Gastmann ist aus meiner Sicht ein ungewöhnlicher Roman. Erzählt wird die Geschichte des Jungen "Bellini" (er hat eigentlich einen anderen, und zwar sehr langen Namen) und dem Arbeitselefanten Dalee. Die Geschichte spielt in Indien. Die Familie, die Dalee als Arbeitselefanten hält, entscheidet sich, auszuwandern, auf eine Insel der Andamanen. Wir erleben zunächst die durchaus schwierigen Umstände in Indien, dann eine abenteuerliche länger dauernde Schifffahrt, während der die Elefanten in den Ladungsdecks überstehen müssen. Angekommen auf den Andamanen ändert sich das Tempo des Buches. Und dieses Schneller werden tut dem zweiten Teil des Buches gut. Im ersten Teil waren mir persönlich manche Beschreibungen zu ausführlich, dafür die Geschichte zu wichtig. Es gab durchaus Passagen, bei denen ich geneigt war, diese zu überspringen; es hat sich aber gelohnt, jedes Wort zu lesen. Die unterschiedliche Taktung erschließt sich vom Sinn her bei Lesen des ganzen Buches. "Dalee" ist eine gut geschriebene Familiengeschichte, die Beschreibungen sind intensiv und zeigen den Leser:innen eine andere Kultur. Dennis Gastmann versteht es auch, Reiselust zu erzeugen, auch wenn dies sicher nicht Hauptzweck des Buches ist.
Aus meiner Sicht ein gutes Werk. Ich würde das Buch aber in der nächsten Zeit zunächst kein zweites Mal lesen.
Das Cover ist gut gestaltet, sowohl vom Farbton als auch vom Titelbild selbst.