Ungewöhnlich, bildreich aber auch ein bisschen träge

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cynthiam Avatar

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„Dalee“ erzählt eine fast schon wundersame Geschichte über einen Elefantenjungen, eine Familie mit großen Hoffnungen und einen Neuanfang an einem entfernten Ort. So beeindruckend und bildgewaltig die Geschichte passagenweise ist, so sehr dümpelt sie an manchen Stellen vor sich hin, fast schon künstlich in die Länge gezogen.

Zum Inhalt: Indien hat gerade seine Unabhängigkeit erlangt, als die Familie des Elefantenjungen Bellini auch die fernen Andamaneninseln aufbricht, um dort ihr Glück und eine bessere Zukunft zu finden. Mit ihnen unterwegs ihr Arbeitselefant Dalee. Doch das neue Leben ist weniges segensreich als erwartet und dann scheint Dalee, an dem das Schicksal der Familie hängt, Alterserscheinungen zu zeigen.

Das Buch soll auf einer wahren Geschichte beruhen und ich muss sagen, dass ich das mehr als nur faszinierend und bemerkenswert finde. Denn es ist eine wirklich außergewöhnliche Geschichte, über eine ganz besondere Verbindung, über Familie, Verbundenheit und ein ganz großes Abenteuer. Ich liebe es einfach, dass sie sich teilweise genauso zu zugetragen haben könnte.

Was mir direkt aufgefallen ist, sind die kindlich fantasievollen Beschreibungen mit denen Bellini von seiner Reise erzählt und die mich mehr als einmal staunen und schmunzeln ließen. Generell ist es diese leicht kindlich naive Perspektive, die die Geschichte zu besonders für mich gemacht hat. Denn Bellini erzählt von einer exotisch Welt, die er in den schönsten Farben ausmalt. Aber diese Geschichte ist, wie das Leben, nicht nur heiter und so muss Bellinis Familie herbe Rückschläge einstecken.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und muss sagen die Erzählweise gefällt mir sehr gut. Der Sprecher liest mit ruhiger und gefasster Stimme, was es mir sehr leicht machte zuzuhören und der Geschichte zu folgen.

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte ein bisschen in die Länge zog, bestimmte Passagen hätte man durchaus knackiger zusammenfassen können. Dahingegen fand ich das Ende fast ein bisschen kurzgefasst.

Mir hat die Geschichte alles in allem gut gefallen und besonders dieses innige Band zwischen einem Mahut und seinem Elefanten kam gut rüber. Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und eine Reise ins Ungewisse, die mich gut unterhalten hat.