Franz Ebershofer - Macho, Charmeur, Depp oder...?

Ein neuer Band, in dem uns Franz Ebershofer, Dorfpolizist in Niederkaltenkirchen, mit seinen Kriminalfällen, seinem Alltag, vor allem jedoch mit seinen Ansichten über Gott und die Welt konfrontiert. In seinem überschaubaren Universum haben vor allem der beatlesverrückte Vater, die beste Köchin der Welt - Franz' Oma und sein meistgehasster Bruder Leopold, ein Buchhändler, der in wechselnder internationaler Frauenbegleitung in der Serie von Rita Falk auftritt, einen festen Platz. Stopp, nicht zu vergessen Susi, Franzens langjährige (Spar)Flamme! In seiner umständlichen Art schildert Franz das Leben im Dorf und seinen Beruf als Polizist: eine Rolle, in der er nicht immer gut da steht. Dies könnte aufgrund einer gewissen Langatmigkeit nervtötend und langweilig sein, wenn es nicht so unterhaltsam wäre! Aber ein wenig Geduld muss man schon mitbringen: Franz offenbart uns im  Laufe der Leseprobe und gewiss noch mehr im Rahmen der gesamten Geschichte die unterschiedlichen Facetten seiner Persönlichkeit, wodurch der Kriminalfall zumindest phasenweise in den Hintergrund zu rücken verspricht.

Diesmal geht es um das Verschwinden des Realschulrektors Höpfl, eines Unsympathen par excellence.Was hat es damit auf sich und nimmt sich Franz neben allen anderen bahnbrechenden Ereignissen in seinem Alltag die Zeit zum Ermitteln? Der Leser darf sich auf unterhaltsame Lektüre freuen - wenn er denn bereit ist auf nervenzerreissende Spannung zu verzichten und eher dem Atmosphärischen zugeneigt ist. Fans von regionalen Krimi-Schwänken wie der schwäbischen Kluftinger-Reihe dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.