Für Ballett-Begeisterte

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chrissili Avatar

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In „Dance of Shadows“ geht es um die junge Balletttänzerin Vanessa, die an die berühmte New Yorker Ballettakademie aufgenommen wird. Ihr großer Traum ist jedoch nicht eine Primaballerina zu werden, sondern ihre Schwester Margaret zu finden, die an derselben Schule unter mysteriösen Umständen spurlos verschwunden ist.
Zu Beginn des Romans lernt man dementsprechend auch erstmal Vanessas überbesorgte Mutter und ihren Vater kennen, die sie auf ihr Internatszimmer bringen. Nach kurzen Dialogen stoßen auch schon neue Charaktere hinzu: Vanessas neue Klassenkameraden, leicht zu verwechselnde Freunde, der exzentrische Choreograf Josef, die Assistentin Hilda und natürlich die überaus attraktiven Tanzpartner Zepelin und Justin.
Hals über Kopf verliebt sich Vanessa in Zepelin – ohne ihn zu kennen, ohne mit ihm ein Wort gesprochen zu haben und in der Gewissheit, dass er an seltsamen Einführungsriten teilnimmt, in denen den meinungslosen Neuankömmlingen der Versen aufgeschlitzt wird.
Ein Jugendbuch ohne Liebesgeschichte, wäre natürlich enttäuschend für viele Leser. Doch so, ein oberflächliche „Sülzerei“ hätte ich nicht erwartet.
Der Charakter der Vanessa zeigt keine Individualität. In Zepelins Liebeserklärung, heißt es, dass er sie besonders findet. Aber außer das sie erwartungsgemäß die beste Tänzerin ist, bleibt sie dennoch blass.
Der interessanteste Aspekt, die Suche nach ihrer Schwester, zieht sich dahin. Nur ihre Freunde bringen ab und zu neue Anstöße. Aber im allgemeinen macht sich Vanessa eher darüber Gedanken wie ihr Liebster über sie denkt.
So füllt der Roman Seiten, ohne das wirklich etwas Spannendes passiert, bis plötzlich das Finale über uns herein bricht und der Tanz endet.

Leider ist die Handlung von „Dance of Shadows“ sehr vorhersehbar und die Charaktere sind eher schwach. Was mich dennoch zu 2 Sternen verleitete, war die Beschreibung des Balletttanzes. Hier merkt man deutlich, dass Yelena Black etwas davon versteht. Auch das Cover fand ich bewusst gewählt und passend. Der Text liest sich locker und flüssig. Ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen durch gelesen.
Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass die Fantasy-Thematik nicht erst im letzten Kapitel auftaucht.
Zusammenfassend gesagt, ist „Dance of Shadows“ zielgerichtet auf Ballett-Begeisterte und jüngere Leserinnen.