Tanz der Schatten

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sonnenscheinchen92 Avatar

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Meinung: Ballett .. ein bezaubernder Sport, eine wundervolle Art sich zu bewegen und dazu gemacht die Menschen zu begeistern. Ballett fand ich schon immer faszinieren und nach Black Swan mit Natalie Portman in der Hauptrolle entstand ein regelrechter Hype um Ballett. In diesem Roman verknüpft die Autorin den Balletttanz mit mystischen Elementen.

Vanessas Schwester Margaret verschwand vor 3 Jahren spurlos an ihrer Schule und nun wird Vanessa auch an die berühmte New Yorker Ballettschuhe gehen. Sie will heraus finden, warum ihre Schwester verschwand und wo sie ist. Auf der Suche nach Antworten findet sie Freunde, aber auch Feinde.

Ich bin gut in das Buch hinein gekommen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ermöglicht schnelles Lesen ohne weitere Probleme. Dafür wurde ich gestört durch kleine Sätze der Mädchen, die ich absolut schwachsinnig fand und da möchte ich euch 2 Beispiele nennen. Auf Seite 51 ist die Rede von der Suche nach Margaret und TJ meint, wenn Vanessa Hilfe bräuchte würde sie ihr helfen, denn in der Clubszene kenne sie fast jeden Türsteher ... Aha, natürlich. Es ist ja nicht so, dass du erst um die 15 Jahre alt bist, woher kennst du denn so viele Türsteher ? Irgendwann später erhält Vanessa einen Zettel von Zep, auf dem steht, sie sah heute Abend umwerfend aus und werde weiter glänzen ... Darauf hin machen die Mädchen einen riesen Terz, das Zep in Vanessa verliebt ist und ärgern sich einen Tag später, dass dieser immer noch mit Anna zusammen ist .... Ach ne, überteiben kann man es auch. Solche und ähnliche Szenen, bei denen man sich denkt, wie bescheuert das alles ist, kamen häufiger vor und brachten mich beim Lesen öfter aus dem Konzept, weil ich davon total schockiert war und mir öfter die Hand an die Stirn halten musste.


Allgemein mochte ich die kleine Mädchengruppe um Vanessa nicht. Zum einen ist da TJ, die irgendwie gar kein Ballett kann und gerne doofe Kommentare von sich gibt(siehe oben). Elly ist im Laufe der Handlung eher unwichtig, trägt aber ihren Teil bei. Dann ist da noch der schwule Blaine, der sich gerne über sich und alles andere lustig und immer über schnucklige Jungs redet. Steffie mochte ich am liebsten und sie war die meiste Zeit mit Vanessa zusammen. Mit ihr erfährt sie so einige Geheimnisse. Aber so ingesamt gingen mir deren Gespräche alle auf den Wecker. Das Offentsichtliche wird übersehen und von keinem beachtet und winzigen Zetteln haben eine mega Bedeutung, obwohl sie total unwichtig sind.

Vanessa als Protagonistin war mir weder symphatisch, noch unsymphatisch. Sie war halt da, etwas naiv und leichtgläubig und doch von sich ihrer Suche überzeigt. Auch sie rennt blind in Fallen, lässt sich beeinflussen und macht Fehler. Ballett ist ihr gar nicht so wichtig, es geht ihr mehr um ihre Schwester. Und natürlich verliebt sie sich auch in den beliebtesten Typen der Schule, der sich .... wer hätt`s gedacht ... für sie interessiert. Die Rede ist von Zeppelin Gray. Was man von Anfang an befürchtet & eigentlich auch schon weiß, ist, dass er ein falsches Spiel führt. Oder ist es Justin, der ihr Böses will ? Dem Leser ist das nach den ersten 100 Seiten klar, aber Vanessa ist so doof, dass sie die Wahrheit nicht mal bemerken würde, wenn sie vor ihr stünde. Aber nachdem die Wahrheit das macht, muss sie sich damit abfinden. Und als wäre das nicht schon genug mit Schwachsinn ist Justin natürlich auch in Vanessa verliebt, ist ja nicht so, dass er vor 3 Jahren noch in deren Schwester verknallt war ... wenn die eine Schwester nicht mehr da ist, nehme ich halt die andere, oder wie war das ? ;)

Während der ganzen Geschichte geht es auch viel um Ballett, es werden Fachwörter benutzt, die ein Laie wahrscheinlich noch nie gehört. Ich auch nicht und weil ich beim Lesen nicht immer am Pc sitze und auch kein Internet am Handy habe, habe ich weiterhin keine Ahnung was ein Bein in einer arabesque Position ist oder wie es aussieht wenn Vanessa sich ins relevé erhebt. Da hätte ich mir Anmerkungen der Autorin gewünscht. Außerdem werden auch viele französische Wörter und auch ganze Sätze verwendet, die fast nie übersetzt werden.

Die Handlung an sich finde ich logisch, aber an der Ausarbeitung hapert es. Es fehlt oft an Spannung und überzeugender Dialoge. Und anscheinend macht sich auch niemand Sorgen warum so viele Mädchen einfach spurlos verschwinden. Die Suche nach Margaret und die geheimnisvollen Mächte sollten wohl im Vordergung stehen, aber größtenteils geht es um die Versagensängste von Vanessa und das dumme Gequatsche ihrer Freundinnen. Die übernatürlichen Elemente sind von Anfang an in die Handlung mit eingestreut, entwickelt sich aber erst später zu einem Hauptbestandteil. Das Finale hat zu lange auf sich warten lassen und war eher unspektakulär gehalten.

Die Autorin hätte das Buch leicht beenden können, ohne Cliffhanger, ohne auf eine Fortsetzung zu drängen. Aber natürlich passiert genau das, was nicht hätte passieren dürfen und Hallo Reihe, lange nicht mehr gesehen. Wann und wie viele Nachfolger erscheinen werden ist mir bisher unklar.

Fazit: Zu diesem Buch sind die Meinungen wieder sehr geteilt und meine steckt irgendwo dazwischen. Die Story war gut, hatte aber seine Macken, ebenso wie die Charactere. Obwohl meine Rezension überwiegend negativ ausfällt, war ich insgesamt von dem Werk gut unterhalten.