unbefrieidgend, trotz neuer Idee

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kleinervampir Avatar

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Buchinhalt:

Die 15jährige Vanessa besucht die New Yorker Ballettakademie, die Eliteschule für Tänzer, auf der vor einem Jahr ihre ältere Schwester Margaret spurlos verschwand. Die Schüler durchleben Strapazen und Schmerzen auf ihrem Weg, Primaballerina oder Profitänzer zu werden, doch Vanessas Ziel ist es, hinter das mysteriöse Verschwinden ihrer Schwester zu kommen.
Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, das Margaret nicht die Einzige ist, die vom Erdboden verschluckt ist: auch mehrere andere Mädchen – alle Solotänzerinnen – sind verschwunden. Den Schülern macht man vor, sie seien nicht mit dem immensen Druck zurechtgekommen und hätten die Schule vorzeitig verlassen, doch Vanessa und ihre Freunde TJ, Blaine und Steffie glauben nicht an Zufall. Als Vanessa die Hauptrolle im „Feuervogel“ erhält und bei ihren Proben plötzlich die Silhouetten von Tänzerinnen an den Wänden des Probenraumes lebendig werden, kommt Vanessa langsam dahinter: ihr Choreograph will durch einen magischen Tanz, den „Danse du Feu“, ein Tor in eine andere Welt öffnen und einen Dämon in unsere Welt holen. Und ihm zur Seite steht Zep, Vanessas Schwarm auf der Akademie….

Persönlicher Eindruck:

In „Dance of Shadows“ betritt die Autorin Yelena Black mit dem Hintergrund des Balletts ein neues Terrain in der Fantasyliteratur: Vanessa und ihre Hingabe zum klassischen Tanz entführt den Leser in eine Welt zwischen „Schwanensee“ und „Feuervogel“, aber auch von Schmerz, Drill und blutigen Füßen. Die Geschichte beginnt zunächst als normaler Teenieroman ohne Fantasyelemente – Vanessa und ihre Zeit auf der Ballettakademie waren nachvollziehbar und man identifiziert sich schnell mit der jungen Protagonistin. Als auch noch Elly verschwindet, tun sich mir allerdings Fragen auf: warum fällt es den Eltern nicht auf? Warum greift die Polizei nicht ein, nachdem bekannt wird, dass schon zahlreiche Tänzerinnen verschwunden sind?
Ebenso verhält es sich mit der Liebesgeschichte zwischen Vanessa und Zep sowie dem seltsamen (Liebes?)Dreieck zusammen mit Justin. Vanessa fühlt sich von Zep angezogen, allerdings kommt man nie wirklich dahinter, warum. Zep lässt Exfreundin Anna fallen, nachdem Vanessa die Hauptrolle im „Danse du Feu“ bekommt und nach etwa der Hälfte des Buches wird klar, dass es Zep ist, nicht Justin, mit dem etwas nicht stimmt.
Erst mit der Zeit treten die Fantasyelemente in Erscheinung, dann wird es spannender. Lange Zeit hatte ich das Gefühl, es dreht sich die gesamte Handlung nur im Kreis, ohne auf ein wie auch immer geartetes Ziel hinaus zu laufen. Vielleicht lag es an der intensiven Beschäftigung mit der Welt des Balletts, Begriffen wie „relevé“, „arabesque“ oder der mehr als ausführlichen Wiederkehr des ewig gleichen: der Ausbreitung der Tanzstunden. Es wurde an manchen Stellen einfach zuviel, ohne für eine weitere Entwicklung der Handlung wichtig zu sein.
Am meisten verwundert hat mich der unbefriedigende Schluß, bei dem sich rausstellte, dass es anscheinend eine mehrbändige Reihe sein soll. Warum der Dämon nun in die Welt geholt wurde, wo er jetzt hin ist und was es mit Margaret auf sich hat – alles im Nebel geblieben. Schade, denn die Idee hatte wirklich Potential, aber im Moment bin ich nicht sicher, ob ich nochmal endlose Tanzstunden mit Vanessa nehmen werde. Ich hab mir mehr versprochen, darum auch nur drei Punkte.