Eine Story mit (zuviel) Tiefe

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noeffi Avatar

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Die Geschichte von Paulina, eine Mittdreißigerin, die einen Roadtrip unternimmt und dabei einen Unfall hat, fand ich an sich interessant, aber an manchen Stellen auch einfach lahm. In manchen Gedankengängen und Ansichten der Protagonistin, die ja in meinem Alter ist, konnte ich gut nachvollziehen und ich habe mich ein Stück weit in ihr wiedergefunden. Allein die trotzige Art, wie sie das Leben sieht und der Versuch, auch mal über den Tellerrand zu blicken und dabei humorvoll zu agieren, spiegelt auch meine Einstellung zum Leben wieder. Leider fand ich nicht nur den Schreibstil auf Dauer anstrengend, sondern auch die Handlungs-und Zeitsprünge. Ich habe immer ein paar Sekunden gebraucht, bis ich wusste, wann sie mit wem was machte. Das hat den Lesefluss leider ein bisschen behindert. Auch fand ich manche Szenen oder Gedankengänge von Paulina ein bisschen zu konfus. Ich persönlich denke mir, dass die Autorin versucht hat, Paulinas Gedanken zu erfassen und darzustellen. Als Mensch denkt man ja nicht immer rational und in festen Bahnen. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Autorin anhand von Paulina ein Leben als Millennial aufzuzeigen, das ohne Partner und Kinder vonstatten geht. Einerseits dieses Jungegebliebene, andererseits das Weise, was sich in dem Alter schon langsam anbahnt und zwar der Lebenserfahrung geschuldet, die man bis dato hat.
Der Roman ist philosophisch mit Tiefgang, der aber auf Dauer für mich persönlich zuviel und anstrengend war. Es hat mich beim Lesen blockiert, auch wenn der Plot an sich gut war.