Die Realität hinter Reality-TV (oder so ähnlich...)

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tagträumer Avatar

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Um der total herunter gekommenen 80er-Jahre-Karaoke-Bar ihrer Eltern wieder Schwung zu verleihen, lässt sich Maddie darauf ein, dass das Revival der Bar zum Thema einer Reality-TV-Sendung wird, obwohl sie bei Evan Bergmann, dem Produzent der Sendung, von Anfang an ein schlechtes Gefühl hat. Aus Sicht der Bar wird die Sendung zu einem absoluten Erfolg, die Gäste kommen wieder in Massen, der Zusammenhalt des Teams, das eigentlich eine enge Freundschaft verbindet, wird aber auf eine harte Probe gestellt und die Menschen drohen an der Show zu zerbrechen.

Der Roman berichtet von den Geschehnissen aus Sicht von Maddie, die in Bezug auf ihr Selbstwertgefühl eine ziemlich gespaltene Persönlichkeit aufweist... Einerseits steht sie nicht gerne im Zentrum der Aufmerksamkeit und ist überzeugt, weder besonders witzig, noch sonderlich hübsch, noch irgendwie künstlerisch begabt zu sein. Andrerseits lässt sie durchblicken, dass sie eigentlich schon der Meinung ist, eine einigermassen intelligente und starke Frau zu sein. Als Leser kann man sich aber dem Eindruck fast nicht erwehren, dass es doch vielleicht eher umgekehrt ist. Bei den Zusammentreffen mit Evan Bergmann verhält sie sich immer wieder unglaublich naiv und kommt auch nie auf die Idee, ihre Krallen wirklich ernsthaft auszufahren.
Trotzdem ist es ganz witzig Maddie während drei turbulenten Monaten zu begleiten und schliesslich erkennt man sich selbst oft genug in ihren Schwächen wieder; deswegen ist sie ja auch so liebenswert.