Begeisternde Einblicke in die Welt der Bienen - phasenweise etwas länglich

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bücherwand13 Avatar

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Brigit Strawbridge Howard ist eine begeisterte Bienenliebhaberin. Mit einem sehr authentischen Stil nimmt sie die Leser dieses Buches mit in ihren Alltag als Laienforscherin. Ähnlich einem Tagebuch beschreibt sie ihre Beobachtungen über die faszinierende Welt der Bienen, die verschiedenen Arten, ihr Aussehen, ihr Verhalten und auf welchen Pflanzen sie sich am liebsten aufhalten. Dies tut sie in ihrem ganz eigenen Stil fast kindlicher Begeisterung. Häufig werden Tiere und Pflanzen dabei auch etwas vermenschlicht.
Meine Bewertung dieses Buches fällt etwas zwiespältig aus. Vieles von dem, was ich darin über Bienen lesen konnte, war sehr interessant und meistenteils auch sehr neu für mich. Beispielsweise, wie Bienen, Wespen, Hummeln und Schwebfliegen zusammengehören oder wie viele verschiedene Lebensweisen es bei den Bienen gibt. Auch die Begeisterung der Autorin, die das Buch durchzieht, hat dazu geführt, dass ich diese Insekten um mich herum nun viel bewusster und interessierter wahrnehme. Dazu kommt, dass das Buch sehr schön aufgemacht ist, mit schönem Papier, schöner Schrift und sehr schönen Zeichnungen. Diese positiven Aspekte hatten aber auch eine Kehrseite, die dazu führte, dass ich das Buch ab etwa der Hälfte immer weniger begeistert gelesen habe. Als etwas nervig empfand ich nach einiger Zeit die doch sehr kindlich-naive Begeisterung der Autorin, durch die sie Tiere (und teilweise sogar Pflanzen) sehr vermenschlicht darstellt. Und obwohl sehr viele, für mich neue Informationen über die Bienen in dem Buch stehen, waren diese doch zum Teil sehr versteckt in eher längeren, tagebuchartigen Beschreibungen von Landschaften, Pflanzen und der Suche nach bestimmten Bienenarten. Diese Passagen hätten nach meinem Empfinden deutlich gekürzt werden können. Trotz der sehr schön gemalten Zeichnungen, hätte ich mich gewünscht, dass das Buch mit Fotos ausgestattet gewesen wäre. Ich habe es mir mit der Zeit zur Gewohnheit gemacht, die Fotos von beschriebenen Pflanzen und Bienenarten im Internet zu recherchieren, um mir ein besseres Bild machen zu können. Denn Namen wie Sandwespe, Hasenglöckchen oder Sternmiere haben mir doch überwiegend nichts gesagt, so dass allein durch das Lesen bei mir häufig kein Bild von den Beschreibungen der Flora und Fauna entstand.
Mein Fazit daher: Ich bin froh, dass ich das Buch lesen durfte, weil es mir viele neue Interessante Informationen über Bienen und einen neuen Blick auf diese Insekten vermittelt hat. Das Wie hätte aus meiner Sicht etwas anders ausfallen können. Es ist aber die authentische Art der Autorin, die hier nicht immer vollständig zu meiner eher faktenorientierten naturwissenschaftlichen Art gepasst hat. Andere mögen das anders empfinden.