Ein Buch nicht nur über Bienen

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"Pflanzen, pflanzen, pflanzen, als ginge es um unser Leben. Denn das tut es."

Die Autorin schafft es tatsächlich, dass man mit jeder Seite ein kleines Stückchen weiter in das Reich der Bienen, Hummeln, Insekten, Vögel und vor allem in die Natur eintaucht. Es ist eine Art Sachbuch mit vielen persönlichen Einblicken, die dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Es liest sich nicht ganz so flott wie ein Roman, dafür aber lernt man jede Menge. Ich hätte zum Beispiel nie die Sachen mit dem Bart einiger Drohnen gewusst und werde ab nun mit offenen Augen bestimmte Wiesen, Felder und Blumen betrachten, um diese Tiere genauer betrachten zu können. Ganz besonders spannend fand ich die Informationen über das (Revier-) Verhalten einzelner Bienen und Hummeln, das wirklich unterschiedlicher nicht sein könnte.
Die Autorin erzählt von ihren Erfolgen, törichten Verhaltensweisen und von stundenlangen Beobachtungen, die manchmal auch ohne Erfolg blieben. Sie leistet Aufklärungsarbeit rund um das Thema Bienen. Wer hätte zum Beispiel gewusst, dass im Südwesten Chinas Apfelbäume inzwischen per Hand bestäubt werden müssen, da durch den hohen Verbrauch von chemischen Mitteln die Bienen ihren natürlichen Lebensraum dort verloren haben? Oder dass einige Bienen ihre "Hinterbeine" in die Luft strecken, um zu signalisieren, dass sie nicht mehr paarungsbereit sind? Oder dass durch den Klimawandel "die Blütezeit mancher Pflanzen zeitlich nicht mehr synchron mit dem Auftreten jener Insekten zusammenfällt, die sie bestäuben"?

Es ist ein Buch voller interessanter Informationen, wunderschönen Illustrationen zu Beginn jeden Kapitels und einem Denkanstoß für jeden von uns.

Besonders lustig fand ich außerdem den kleinen Zettel vom Verlag: "Löwenzahn-Bücher kannst du vergraben, kompostieren, anknabbern..." Da musste ich doch gleich schmunzeln!