Mit offenen Augen durch die Natur

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
rosenrot Avatar

Von

Ein weiteres Bienenbuch? Noch Jemand, der auf den Zug aufspringt und mich auf das Insektensterben aufmerksam machen will, brauche ich das?
Und trotzdem zog mich dieses Buch mit seinem unspektakulären grünen Pappumschlag wie magisch an. Der Klappentext machte mich neugierig und die begeisterten Kommentare legten die Messlatte hoch. Statt Hochglanz-Makrofotografien findet man in diesem Buch wunderschöne Illustrationen der beschriebenen Tiere, die wunderbar zum Stil des Buches passen, zusammen mit der klimapositiven Herstellung des Buches, ein gelungenes Gesamtkonzept.
Brigit Strawbridge Howard ist schockiert, als sie irgendwann feststellt, dass sie mehr über die Französische Revolution als über die heimischen Vögel, Bäume und Wildblumen weiß. In „Dancing with bees“ nimmt sie den Leser mit auf ihre Reise zurück zur Natur. Mit einer unglaublichen Liebe zum Detail beschreibt sie ihre Beobachtungen und schafft es, dass ihre Begeisterung auf einen überspringt. Am liebsten wäre ich sofort aufgesprungen, um meine Kamera zu holen, hinaus zu gehen und es ihr gleich zu tun. Die Autorin vermag es, dass Wissen über Bienen, Hummeln, Vögel und Bäume, welches sie sich in den letzten zehn Jahren angeeignet hat, weiterzugeben, ohne dass es trocken wie ein Sachbuch wirkt. Im Gegenteil, sie beschreibt alles so lebendig, dass man sich vorstellt neben ihr im Gras zu liegen und zusammen die Efeu-Seidenbienen zu beobachten.
Mich persönlich von dem Buch überzeugt hat, dass die Autorin zeigt, dass es nicht ausreicht ein paar Blumen in seinem Garten zu pflanzen, in der Hoffnung damit ein paar Bienen anzulocken. Wir müssen endlich verstehen, dass wir ein Teil der Natur sind und mit ihr genauso achtsam umgehen, wie mit uns selbst.
Von mir eine absolute Kaufempfehlung.