Emotional
Im dritten Teil der Trilogie um Maya Topelius verschlägt es sie und ihren Partner Pär ins heimatliche Kalmar bzw. auf die Insel Öland. Hier findet der ortsbekannte Sonderling Johan eine Leiche in der Schlossruine von Borgholm. Es sieht ganz nach einer Hinrichtung aus und schlägt damit den Bogen zu einem Mord, der schon ein paar Tage zurückliegt, der aber die gleichen Merkmale aufweist. Und schon werden Maya und ihr Kollege aus Stockholm zur Unterstützung der örtlichen Polizei hinzugezogen. Maya weilt ohnehin vor Ort, weil sie eigentlich ein paar Tage mit ihrer Familie verbringen wollte. Der Fall ist verzwickt und weist recht bald auf die Rechtsextremistenszene vor Ort hin, die wiederum einem weit verzweigten Netzwerk anzugehören scheint. Maya, die sich eigentlich um eine vor mehr als 18 Jahren verschwundene Klassenkameradin kümmern wollte, die eine Freundin vor Ort gesehen haben will, muss sich zweiteilen, bis sie merkt, dass es da Zusammenhänge gibt. Erneut zeigt sich Maya einerseits feinfühlig und die Sonderheiten des Falles aufspürend, andererseits extrem emotional und aufgewühlt. Sie ist viel zu sehr involviert und kann nicht objektiv bleiben, was auch Pär erkennt. Ihr sehr eigenmächtiges Vorgehen bringt nicht nur erneut sie selbst in Gefahr, sondern wird auch zur tödlichen Falle für andere. Das stößt wiederum dem/r geneigten Leser/in auf. Das Buch ist mit Drive und Spannung geschrieben. Man fliegt geradezu hindurch. Die schnellen Wechsel der Schauplätze sorgen für einen angenehmen Lesefluss und halten den Spannungsbogen hoch. Maya – so sympathisch sie eigentlich herüberkommt – ist trotzdem recht grenzwertig, weil sie eben nicht überdenkt, in welche Situationen sie andere durch ihr unüberlegtes Handeln bringt.