Solider Schwedenkrimi mit aktueller Thematik

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anlilileise Avatar

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Eigentlich wollte Maya Topelius nur ein ruhiges Wochenende bei ihrer Familie auf Öland verbringen, ihnen ihren Partner vorstellen, alte Freunde treffen und ein bisschen abschalten. Doch dieser Plan wird leider durchkreuzt, als ganz in der Nähe eine brutal ermordete Journalistin gefunden wird. Nur wenig später kommt ein zweiter Mordfall hinzu und eine intensive Ermittlung beginnt. Schnell stellt sich raus, dass Maya persönlich betroffen ist, sowohl emotional als auch durch mögliche Verbindungen zu einem Trauma aus ihrer eigenen Jugend.

Obwohl ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, fand ich mich schnell in der Geschichte zurecht und hatte nicht das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen fehlt. Der Krimi ist von Anfang an spannend, mit einem klaren Aufbau und zunehmender Intensität. Die Spuren führen in ein rechtsextremes Milieu, das erschreckend gut getarnt und realistisch dargestellt wird. Gerade dieser Aspekt ist bedrückend aktuell und wird ohne übertriebene Dramatik, aber mit spürbarer Tiefe erzählt.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig, mit guten Beschreibungen, die die Atmosphäre und die Figuren lebendig machen. Die Balance zwischen Ermittlungsarbeit, persönlichem Drama und politischem Hintergrund ist der Autorin gut gelungen. Besonders gefallen hat mir, dass trotz klarer Richtung immer wieder neue Wendungen eingebaut sind, die den Spannungsbogen aufrechterhalten.

Alles in allem ein spannender, gut durchdachter Schwedenkrimi mit aktuellem Hintergrund, glaubwürdigen Figuren und atmosphärischem Setting. Wer Krimis mag, bei denen nicht nur der Fall, sondern auch die Menschen im Mittelpunkt stehen, wird hier auf seine Kosten kommen.