Spannend

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firecanyon Avatar

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Mit „Dann ruhest auch du“ gelingt Sandra Åslund ein intensiver und stimmungsvoller Abschluss ihrer Krimireihe rund um Kriminalinspektorin Maya Topelius. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder vollkommen in dieser besonderen, nordischen Atmosphäre, die Åslund so meisterhaft erschafft – ruhig, eindringlich und voller unterschwelliger Spannung.

Die Autorin versteht es, aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen wie Rechtsextremismus, Nachhaltigkeit, Konsumverhalten und Vorurteile feinfühlig in die Handlung einzubetten. Dabei wirkt nichts belehrend oder aufgesetzt – alles fügt sich stimmig in die Geschichte ein und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Das macht diesen Krimi nicht nur spannend, sondern auch bemerkenswert tiefgründig.

Maya wirkt in diesem Band geerdeter und nahbarer als zuvor, ohne ihre Ecken und Kanten zu verlieren. Sie ist eine starke, eigenwillige, aber sehr menschliche Figur, deren innere Entwicklung ich mit großem Interesse verfolgt habe. Besonders berührt hat mich Johan Magnelis, ein Außenseiter, dessen leise und tragische Geschichte dem Roman eine zusätzliche emotionale Dimension verleiht. Auch die Nebenfiguren, insbesondere Mayas Freundinnen, tragen dazu bei, dass die Reihe lebendig und vielschichtig bleibt.

Die Spannung wächst langsam, aber stetig – getragen von psychologischem Feingefühl statt von übertriebener Action. Sandra Åslunds Schreibstil ist flüssig, klar und atmosphärisch, sodass man mühelos durch die Seiten fliegt. Besonders schön finde ich, dass sie es schafft, Spannung, Emotion und gesellschaftliche Relevanz in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Selbst das dezente Cover, das auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, passt im Kontext perfekt zur ruhigen, nordischen Stimmung und zum nachdenklichen Ton des Buches.

„Dann ruhest auch du“ ist für mich der stärkste und zugleich berührendste Teil der Reihe. Ein kluger, ruhiger und bewegender Krimi, der weit mehr erzählt als nur von einem Mordfall – er blickt hinter die Fassaden und zeigt, wie eng Schuld, Moral und Mitgefühl miteinander verwoben sind.

Mein Fazit:
Ein atmosphärischer, tiefgründiger und emotional überzeugender Abschluss der Maya-Topelius-Reihe. Sandra Åslund beweist erneut, dass Spannung und Nachdenklichkeit wunderbar zusammenpassen.