Würdiger Abschluss der Trilogie

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chrischid Avatar

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Kriminalinspektorin Maya Topelius möchte eigentlich nur ein ruhiges Wochenende bei ihren Eltern verbringen, als sie sich plötzlich einem neuen Fall gegenübersieht, und ihr Kollege Pär auch noch anreist. Die erhoffte Entspannung ist schnell dahin, denn es wird deutlich, dass die Ereignisse weitaus größere Ausmaße annehmen, als zunächst erwartet. Mehrere Morde, ohne konkret erkennbare Zusammenhänge und eine Geschichte, die weit zurückreicht. Und dann streifen die Vorkommnisse auch noch Mayas eigene Kindheit und Jugend.

Von Beginn an als Trilogie angelegt, in der Hauptprotagonistin Maya Topelius immer in irgendeiner Art und Weise persönlich involviert ist, begibt man sich mit dem vorliegenden Abschlussband nun ans große Finale. Entsprechend wenig überrascht es, dass ihren Gedanken und Emotionen viel Raum gegeben wird, sich zu entfalten. Nur so ist es möglich, die Tragweite ihrer eigenen Betroffenheit authentisch darzustellen.

Wer allerdings die Vorgängerbände nicht gelesen hat, wird eine gewisse Zeit benötigen, um ins Geschehen hineinzufinden. Die Fälle als solche sind natürlich in sich abgeschlossen. Dennoch gibt es eine Rahmenhandlung, die alle Bände miteinander verbindet und nicht bloß zierendes Beiwerk ist. Die Autorin beschränkt sich darauf, vereinzelt Hinweise einzustreuen, um manches Mal eine bessere Einordnung vornehmen zu können. Tatsächliche Rückblenden finden jedoch nicht statt.

Dem Leser ist früh klar, dass hier etwas im Untergrund brodelt, die Anspannung aller Beteiligten ist nahezu greifbar. Und doch bleibt lange Zeit vieles im Dunkeln, manche Figuren lassen sich nur schwer bis gar nicht einschätzen, was die Spannung noch steigert. Die Geschichte entwickelt sich im Verhältnis mal qualvoll langsam und dann wieder explosiv, so dass unbedingt Konzentration geboten ist, damit nichts wichtiges übersehen wird. Vor allem sollte man vermeiden, sich gefühlsmäßig zu sehr einzufinden, um einen neutralen Blick von außen wahren zu können. Auch wenn es an manchen Stellen mitunter wirklich schwer fällt.

Ein würdiger Abschluss der Trilogie, mitreißend erzählt und stilistisch gekonnt ausgeschmückt. Vielleicht begegnet man der ein oder anderen Figur ja irgendwann doch noch einmal.