Düstere Familiengeschichten

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Nach der Leseprobe war ich gefesselt. Es gibt nur wenige Bücher, die mit dem Ende beginnen und einem direkt und schonungslos auf den ersten Seiten jede Hoffnung auf ein Happy End nehmen. Die Kinder sind tot, so viel steht schon zu Beginn fest.

Danach beginnt die Geschichte von vorne und nimmt den Leser mit in das durchschnittliche Leben eines durchschnittlichen Pariser Ehepaares. Die Frau ist unglücklich mit ihrer Mutterrolle und will endlich als Anwältin arbeiten, damit sich das Studium auch gelohnt hat. Also wird eine Nanny gesucht und die anscheinend perfekte Frau findet das Paar in Louise. Sie ist bereits älter, hat selbst ein erwachsenes Kind (welches leider zutiefst gestört und psychologisch misshandelt ist, aber das erfährt man erst sehr viel später) und die Kinder lieben sie. Eine Weile läuft alles gut in der jetzt perfekten Familie, ergänzt durch die aufmerksame Nanny, die dazu auch noch sehr gut kochen kann.

Im Laufe des Buches erhält der Leser immer tiefere Einblicke in das verstörende und kaputte Leben der Nanny Louise und das kommende Unglück (welches man seit dem ersten Kapitel bereits kennt) zeichnet sich immer deutlicher ab. Man fiebert trotzdem mit, versucht zu verstehen, wie es zu dem schrecklichen Vorfall kommen konnte. Und versteht es dann doch nicht so wirklich. Aber vermutlich kann und will man Mord an Kindern nie verstehen.