Es musste ja so kommen.....

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katrinb Avatar

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Die Geschichte setzt mit einem Schockeffekt ein: Das Baby ist tot. Natürlich ist das Interesse des Lesers / der Leserin geweckt und er / sie möchte wissen, wie es zu dieser Katastrophe kam.
Straff und in nüchterner Sprache entrollt sich vor unseren Augen eine Tragödie, in der jeder Täter und Opfer zugleich ist. Myriam und Paul, die Eltern der getöteten Kinder, würden es nie zugeben, aber tatsächlich betrachten sie Louise, die Babysitterin, vor allem als ihre Angestellte und interessieren sich nicht im Geringsten für sie als Person und ihre Nöte. Louise wiederum opfert sich scheinbar selbstlos für ihre Arbeitgeber auf und übernimmt dabei langsam, aber sicher, die Kontrolle im Haus.
Die sich aus dieser Konstellation ergebende Spannung entwickelt sich stetig und wendet sich schon bald ins Drohende, Unheilvolle, das mich als Leserin voll und ganz in Bann geschlagen hat.
Die Psychologie der Figuren ist gut und nachvollziehbar beschrieben, ebenso wie die Lebenseinstellung, -umstände und Verhältnisse der begüterten Pariser Mittelschicht, die es sich leisten kann, Haushalt und Kinderbetreuung an andere, sozial schlechter gestellte Menschen zu delegieren.