Interessante Idee, aber langatmig erzählt. Ich bin nicht ganz überzeugt...

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rosecarie Avatar

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Tabby und ihre Mutter Cate bleiben nie lange an einem Ort. Irgendwie sind die beiden anders und müssen sich deshalb unauffällig und bedeckt halten. Doch dann stellt sich heraus, dass alles, was Tabby zu wissen glaubte, eine Lüge ist. Wer ist sie und warum unterscheidet sie sich von den anderen Menschen? Wollte Cate sie nur schützen oder ist es Cate vor der sie hätte geschützt werden müssen?

Mit dem Einstieg landeten wir direkt schon mitten im Geschehen. Die Kapitel sind schnell gelesen, da sie recht kurz sind. Der Schreibstil ist angenehm und hat was Lockeres. Leider habe ich es zunächst nicht geschafft, mit Tabby eine Connection zu knüpfen. Sie blieb mir eher fern, kam nur gegen Ende des Buches etwas näher. Aber auch die anderen Figuren blieben blass und ich hatte kaum eine genaue Vorstellung von ihnen.

Die Geschichte lässt sich Zeit, baut sich langsam auf, je mehr man liest, desto mehr Fragen tun sich auf. Alles ist irgendwie merkwürdig und mach nicht so richtig Sinn. Was hat es mit Tabbys Verbindung zum Meer auf sich? Wer ist dieser ominöse Kreis, vor dem sie sich in Acht nehmen soll? Wer sind ihre wahren Eltern? Und was ist überhaupt los hier? :D Ich konnte mir die ganze Zeit nicht so richtig vorstellen, worauf das Ganze hinauslaufen soll und was ich mit den vielen kryptischen Hinweisen anfangen soll. Und auch am Ende des Buches bin ich nicht sehr viel schlauer.

Das Buch ist als „Klima-Thriller“ ausgezeichnet, wobei das Buch dieser Bezeichnung eher nicht gerecht wird. Die Klimathematik, hat mir zwar gut gefallen, aber sie wirkte oft gezwungen und deplatziert, so als wollte die Autorin noch hier und da dringend was zum Thema sagen, ob es nun an der Stelle passt oder nicht schien mir manchmal zweitrangig…

Auch wenn mich die Geschichte hin und wieder schocken und überraschen konnte, hatte sie doch einige Längen und viele Stellen, an denen Tabby so viel nachdenkt und alles zerkopft, dass es manchmal etwas zäh wurde.

Insgesamt fand ich das Buch ganz cool, nur etwas langatmig. Manche Szenen kamen mir einfach nicht zielführend vor. Während einige Passagen zu lang erzählt wurden, wurden andere wieder zu kurz abgehandelt. Es machte aber richtig viel Spaß, mitzurätseln und zu raten, was eigentlich los ist, aber es passierte für meinen Geschmack ein bisschen zu wenig.

Alles entwickelt sich nur untergründig, die Spannung bleibt immer ein bisschen im Hintergrund, brodelt kurz unter der Oberfläche, ist aber auch immer spürbar. Das war einerseits sehr cool, denn das sorgte für eine atmosphärische Grundspannung, hielt aber auch ein bisschen den Nervenkitzel und die Aufregung zurück. Es war ein eher ruhiges Buch, das meine Geduld hin und wieder überstrapaziert hat, aber immer, wenn ich kurz davor war, die Geduld zu verlieren, passierte wieder etwas, das mich aufmerksam werden ließ. Das hat die Autorin schon nicht schlecht gemacht.

Mit dem Ende bin ich nicht zufrieden. Ich bin noch immer nicht wirklich schlauer und weiß dementsprechend nicht, ob mich der weitere Verlauf jetzt interessiert. Der Schluss hat mich aber natürlich auch neugierig gemacht. Ich bin hin- und hergerissen. Ich weiß nicht so richtig, wie ich zu dem Buch stehen soll.

Das Miträtseln und die vielen kleinen Hinweise und Entdeckungen haben Spaß gemacht und die Idee und die Thematik haben mir gut gefallen. Es gab viele Längen und merkwürdige Absurditäten, mit denen ich nichts anfangen konnte und viele offene Fragen, von denen ich nicht sicher bin, ob ich die Antworten wissen will :D Ich bleibe zwiegespalten zurück…