Dem Täter auf der Spur

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
282k Avatar

Von

Holly Wakefield ist Psychiaterin und wird mitten in der Nacht zu ihrem ersten Mordfall als Profilerin hinzugezogen. Ein pensionierter Arzt und seine Frau wurden brutal ermordet. Geradezu verbissen stürzt sich Holly auf den Fall. Sie ist überzeugt davon, dass es bereits ähnliche Morde gegeben haben muss und dass es weitere geben wird. Die Ermittlungen gestalten sich ähnlich umfangreich wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Tatsächlich finden die Beamten weitere Fälle mit dem gleichen Opus Operandi. Nur wo ist der Zusammenhang , der entscheidende Hinweis, der zum Täter führt ? Aus dem Nichts taucht der verurteilte Vergewaltiger Eagen auf und behauptet, der Täter zu sein. Holly ist der festen Überzeugung, dass Eagen nicht als Täter in Betracht kommt. Er entspricht in wichtigen Punkten nicht dem Täterprofil. Doch die Polizei, froh einen Verdächtigen und die passenden Beweise zu haben, schließt Holly von den weiteren Ermittlungen aus. Selbst DI Bishop, der leitende Ermittler, mit dem Holly sehr eng zusammen gearbeitet hat, tritt nicht für sie ein. Der Grund hierfür ist, dass Holly gelogen hat. Möglicherweise hätte sie nie an diesem Fall arbeiten dürfen. Trotzdem will Holly noch ein letztes Gespräch mit einem vormals Verdächtigen führen und dann in ihren Alltag zurückkehren. Doch der Mörder hat andere Pläne.
Das Buch konzentriert sich in weiten Teilen auf die Tätigkeit der Profilerin Holly. Die Schilderungen von Hollys Gedankengänge und die daraus folgenden Ermittlungen der Polizei werden nur blitzlichtartig durch die drastischen Beschreibungen der aufgefundenen Opfer durchbrochen. Holly und DI Bishop haben beide seelische Wunden aus der Vergangenheit, die noch nicht verheilt sind. Beide scheinen ihre Seelenverwandtschaft zu spüren und entwickeln Freundschaft, ja vielleicht sogar mehr, für einander. Beide waren mir sehr sympathisch, gerade auch durch ihre Verletzlichkeit. Besonders Holly habe ich für ihren Lebensmut bewundert, nachdem ich ihr Geheimnis kannte. Die Einblicke in die Arbeit eines Profilers fand ich sehr interessant, aber manchmal etwas zu langatmig. Und ich habe sehr viele Informationen über Serientäter - ich wusste gar nicht , dass ihre Anzahl so groß ist - und ihre Vorgehensweise bekommen.
Der Schluss ist dramatisch und die Lösung des Falles für mich ein bisschen zu konstruiert. Das mindert aber nicht die Spannung und die gelungene Schreibweise des Buches.