Düster romantisch

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booksandtea17 Avatar

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Eden verwirklicht sich einen Traum als sie an der Woodford Academy angenommen wird. Denn hier erhofft sie sich endlich einen Neuanfang. Noch einmal von Null beginnen und endlich wieder Freunde finden – denn das letzte Jahr war alles andere als einfach für Eden. Hier schöpft sie endlich Hoffnung ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und dann gibt es auch noch William, der aus reichem Hause stammt und der ihr reichlich den Kopf verdreht. Denn er sieht als Erstes mit welchem Dämonen Eden zu kämpfen hat. Kann er Eden unterstützen, die mit ihrem dunklen Geheimnis zu kämpfen hat? Und lässt dieses Geheimnis überhaupt eine Zukunft für die beiden zu?
Ich war mir am Anfang nicht sicher ob ich mit diesen sogenannten „Dark-Academy“-Vibes etwas anfangen kann. Und ich bin mir auch nach Beenden nicht sicher, was genau dieser Überbegriff eigentlich beinhalten soll. Natürlich alles an dieser Geschichte war etwas dunkler und düsterer angehaucht und spielt an einer Akademie, aber durchgestiegen bin ich leider nicht. Vielleicht reicht das aber auch schon aus um diesen Begriff für ein Buch verwenden zu können. Aber das hat hier jetzt auch wenig zu suchen. Es geht schließlich um die Geschichte, die wie erwähnt sehr düster, gedrückt und dunkel gehalten ist. Die Protagonisten bringen einiges an dunklen Geheimnissen und Drama mit. Im Laufe des Buches hatte ich allerdings das Gefühl, dass das das Einzige ist was diese Charaktere ausmacht. Mir hat ein wenig Eigenleben gefehlt. Zu sehr war mir der Fokus auf der dramatisch, düsteren Vergangenheit und die gegenwärtige Entwicklung kam etwas zu kurz. Auch haben Eden, William und der Rest des Freundeskreises einen wesentlich älteren Eindruck auf mich gemacht, als sie eigentlich sind. So sind sie angeblich 18,19 Jahre alt und William ist sich in diesem Alter schon seiner „Männlichkeit“ bewusst. Ich hatte immer gedacht, so ein Prozess dauert ein wenig länger, wenn man denn schon in diesem Alter von einem „Mann“ sprechen kann. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. Für mich hat das in diesem Moment einfach nicht zusammengepasst. Eden ist ein sehr schwer zu greifender Charakter für mich gewesen und Williams Familie war mir zu sehr „die supernette, reiche Familie die, die verkorkste Freundin herzlich aufnimmt“. Sympathisch waren sie alle, aber wie schon gesagt wenig greifbar und zu sehr auf die Vergangenheit fokussiert. Der Spannungsbogen hat mir leider gänzlich gefehlt, mir war nicht ganz klar worauf die Geschichte im Endeffekt wirklich hinauswill. Denn das Eden und William sich finden war recht schnell klar. Auch haben mich manche Szenen, wie beispielsweise die mit der Davidstatue eher etwas befremdet als dass sie mich unterhalten haben. Das Ende kommt mit einem großen Knall, denn es muss ja irgendwie Richtung Band 2 gehen. Die nächste Krise und das nächste Drama sind somit vorprogrammiert.
Die Rezension ist jetzt weitgehendst kritisch gehalten. Schlecht fand ich das Buch deswegen dennoch nicht. Natürlich habe ich meine Kritikpunkte, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt und es war eine schöne Geschichte für zwischendurch. Die Charaktere waren wie gesagt nicht immer meins, aber die Emotionen zwischen Eden und William kamen definitiv bei mir an. 4 von 5 Sternen.