Unscheinbares Drama!

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straßenprinzessin Avatar

Von

„Er hat etwas reininterpretiert? Er? Das kann nicht sein, das ist eigentlich mein Job. Ich bin die CEO des Reininterpretierens.“ (Seite 174/175)

Blackout Poetry – Top!
Dark Academia – Flop!

Schon als ich den Klappentext gelesen habe war ich angefixt und auch die ersten Seiten haben mich richtig begeistern können. Ich hielt Eden für einen coolen Underdog und hatte gehofft, dass sie als Outsider etwas Schwung in die versnobte Elite bringen wird.
Leider wurde aber ziemlich schnell klar, dass so ziemlich jeder cooler ist als Eden, die dauerhaft nur um sich kreist und jede Klitzekleinigkeit unnötig zerdenkt.
Sie ist eine Protagonistin, die man schon leiden kann, aber richtig verliebt war ich nicht in sie. Was ziemlich schade ist, denn die Story wird konstant nur aus ihrem Blickwinkel erzählt. Und in diesem zählt nur sie und William, mit etwas Abstand vielleicht noch ihre neue Freundin Kendra, die ich sehr mochte!

Eden hatte kein leichtes letztes Schuljahr hinter sich, den Grund erfährt man nach dutzenden sich wiederholenden Gedankenschnipsel. Der Wechsel an die Woodford Academy sollte deswegen ein Neuanfang werden, der heftig in die Hose ging. Allerdings nicht, wegen dem laut Klappentext angeblichen beinahe Zusammenbruch, den ja nur der tolle William bemerkt, sondern eher, weil Eden absolut kein anderes Thema in ihrem Leben hat. Und ja, was sie da durchmachen musste, ist wirklich krass, aber es wurde so unglaublich langweilig verpackt. In dieser ganzen Story hat mir die Tiefe gefehlt. Weder die Personen noch die Handlungen waren ergreifend gezeichnet, obwohl es echt viel Potential gab.

Eden stolpert von Situation zu Situation, stellt sich dabei oft dümmer an als erlaubt und schafft es trotzdem nicht sich weiterzuentwickeln. Auch William ist eine Figur, die einfach bleibt, was sie ist. Ab der Hälfte hatte ich also mit meinen Erwartungen an der Story abgeschlossen und es hingenommen, dass der Weg zum Ende eben einfach so dahinplätschert.
Und zack, wurde ich besser spät als nie überrascht! Zwar sind die spicy Szenen nicht mal die Rede Wert, weil fast nicht existent, so konnte das Ende jedoch nochmal mit einem unvorhergesehenen Twist überzeugen, der sogar emotional war.

Nun konnte mich der erste Band überwiegend nur mittelmäßig überzeugen, leider war das Ende dafür um so überzeugender. Leider? Ja, leider, weil ich fürchte, dass auch in Band 2 wieder viel Potential verschenkt wird und das starke Ende nicht fortlaufend gehalten werden kann. Trotzdem MUSS ich wissen, wie es weiter geht!

Ein richtig dicken Pluspunkt gibt es für die Blackout Poetry Seiten und einen Minuspunkt für die nicht vorhanden Dark Academia Vibes!

Alles in allem ein nettes unscheinbares Drama, für mich jedoch total overhyped.