Eintönige Handlung, blasse Charaktere

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annilovesreading Avatar

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Dark Labyrinth ist der Erwachsenendebutroman von AdriAnne May. Vielleicht mit einer der Gründe, wieso das Buch so viele Schwächen hat. Das Cover deutet auf eine düstere und mystische Handlung hin und sah vielversprechend aus. Mit dem interessanten Klappentext hatte ich mir einiges von diesem Buch erhofft. Ich muss allerdings sagen, dass meine Hoffnungen ziemlich enttäuscht wurden.
Aber alles der Reihe nach.

Zur Handlung:
Die Hexe Sadaré, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, hat ihr Gedächtnis verloren hat und wacht in einem Labyrinth auf. Mit ihr ist in dem Labyrinth Daesra gefangen, ein Daemon, halb Mensch, halb Stier. Sadaré weiß nicht, wer sie ist, wieso sie hier ist und wie ihre Verbindung zu Daesra ist. Zusammen versuchen sie, mal als Verbündete, mal als Konkurrenten einen Weg aus dem Labyrinth hinauszufinden. Auf Weg müssen die beiden immer wieder Gefahren ausweichen, bis hin zur letzten Prüfung: Sie müssen das Monster des Labyrinths töten. Je weiter sie vorrücken, desto mehr Bruchstücke ihrer Erinnerung erhält Sadaré wieder zurück und sie beginnt zu verstehen, welches Opfer sie bringen muss, um das Labyrinth zu verlassen.

Die Charaktere:
Die einizigen beiden "menschlichen" Charaktere im Labyrinth sind Sadaré und Daesra. In Rückblenden werden zwar auch andere Personen erwähnt, jedoch beschränkt sich die Haupthandlung auf die beiden.
Sadaré ist eine sterbliche Hexe, die ihre Kraft aus Schmerzen zieht, die sie sich selbst zufügt oder indem sie sich anderen unterwirft. Zu Beginn hat sie keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, erhält diese jedoch nach und nach zurück. Dabei muss sie feststellen, dass sie und Daesra nicht nur eine gemeinsame Vergangenheit, sondern auch viele Emotionen miteinander verbindet. Und dass er durchaus einen Grund hat, sie zu hassen.
Daesra ist ein unsterblicher Daemon, halb Mensch, halb Stier. Er wurde gegen seinen Willen mit Sadaré in dem Labyrinth eingesperrt. Obwohl er viel mehr Wissen hat als Sadaré, weigert er sich, dieses mit ihr zu teilen. Seine Gefühle ihr gegenüber sind kompliziert und von vielen verschiedenen Emotionen geprägt, allen voran jedoch von Hass. Doch unter diesem Hass liegen auch noch ganz andere Gefühle verborgen, die er irgendwann nicht mehr unterdrücken kann.

Mein Fazit:
Ich würde mich grundsätzlich als Schnellleserin bezeichnen. An diesem Buch saß ich jedoch super lange, da ich vor allem zu Beginn absolut keine Motivation hatte weiterzulesen. Die ersten 150 Seiten waren sehr zäh und in meinen Augen auch langweilig. Da Sadaré ohne ihre Erinnerungen aufwacht, hat man zu Beginn wenig Informationen und versteht wie sie gar nicht, was vor sich geht. Wäre ich nicht der Typ Leser, der alle Bücher zu Ende liest, hätte ich hier wohl abgebrochen. Ab Seite 150 wird es etwas besser, je mehr Erinnerungen Sadaré zurückerlangt. Die Handlung, die sich durch das Buch zieht, ist eintönig und ohne besondere Höhepunkte. Die beiden gehen durch das Labyrinth, mal zusammen, mal getrennt und müssen einigen Gefahren davonlaufen oder diese bekämpfen. Viel mehr passiert nicht, ist wie ein Kreis an Handlungen, der sich immer wiederholt. Das Ende hält zwar eine Überraschung bereit, das hilft jedoch nicht über die langweilige Handlung auf den hunderten Seiten davor hinweg. Dabei bleiben die Charaktere mehr als blass. Ich hatte zu keiner Zeit eine Verbindung zu den beiden, habe nicht mitgefiebert oder Mitleid oder andere Gefühle empfunden. Es war mir ziemlich gleichgültig, was passiert. Die beiden gingen mir teilweise auch etwas auf die Nerven. Daesra betont immer wieder, dass er Sadaré hasst. Dann hilft er ihr aus der Patsche. Nur um sie dann daran zu erinnern, dass er sie hasst. Und dann wieder nicht. Und dann doch wieder.

Alles in allem hätte ich mir mehr Spannung, mehr Twists and Turns und mehr Emotionen gewünscht. Für mich leider keine Leseempfehlung.