Enttäuschend

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leseliebefuchs Avatar

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Dark Labyrinth“ beginnt mit einer vielversprechenden Prämisse: eine mysteriöse Heldin ohne Erinnerung, ein tödliches Labyrinth und ein gefährlicher Dämon namens Daesra. Doch trotz dieses spannenden Setups überzeugt der Roman nicht vollständig.

Bereits der Einstieg mit Sadaré, die reglos auf Moos in einem unheimlichen Labyrinth aufwacht, weckt Interesse. Trotzdem gelingt es der Handlung nach dem aufregenden Beginn nur bedingt, das Tempo zu halten. Der Labyrinth-Aspekt bleibt stellenweise blass, die maze‑Atmosphäre wirkt eher als Kulisse statt als aktiver Spannungstreiber.

Ein zentrales Problem liegt in den Charakteren: Sadaré leidet unter Amnesie, doch diese wird kaum emotional genutzt. Stattdessen wirkt ihr Zustand wie ein bloßes Mittel zum Zweck. Und Daesra, der Dämon voller Hass, bleibt erstaunlich eindimensional.

Es fehlt an echter Bindung zu den Figuren und damit auch an Spannung für ihr Schicksal. Auch die klassische „Enemies-to-lovers“-Dynamik verpasst aufgrund der schwachen Charakterentwicklung ihre emotionale Wirkung .

Der spannende Aspekt ist hingegen die Labyrinth-Idee selbst, doch auch hier bleiben die Erwartungen unerfüllt. Zwar wird seine Wandelbarkeit thematisiert, doch die darin liegende Gefahr spürte ich selten.

Was hätte ein packender Fantasyroman hätte sein können, bleibt letztlich nur Mittelmaß. Trotz interessanter Themen: Dämonen, Prüfungen, magische Konflikte – wirkt die Ausführung farblos. Viele Situationen verlaufen ohne spürbare Dramatik, und die Wendungen am Schluss enttäuschen eher, statt zu überraschen.