Zu spannend

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antonia22 Avatar

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Mit Dark Labyrinth – Gefährliches Verlangen entfaltet sich ein düster-verführerisches Fantasyerlebnis, das Leser:innen tief in ein Reich aus Magie, Schmerz und Macht zieht. Die Autorin versteht es meisterhaft, eine Welt zu erschaffen, in der nichts ist, wie es scheint – ein sich ständig veränderndes Labyrinth, das sich Schicht für Schicht offenbart und zugleich verschließt.

Im Zentrum der Geschichte steht die dynamische Beziehung zwischen der Protagonistin und dem Daemon Daesra – geprägt von Sarkasmus, Machtspielen und einer gefährlich knisternden Anziehung. Der Dialog zwischen den beiden ist pointiert, vielschichtig und gespickt mit doppeltem Boden. Besonders faszinierend ist, wie sehr Schmerz hier nicht nur als emotionale, sondern auch als physische Ressource inszeniert wird – ein Schlüssel zum Äther, der „Atem der Götter“. Dieser philosophisch-magische Unterbau verleiht der Geschichte eine beeindruckende Tiefe.

Der Erzählstil ist atmosphärisch dicht, manchmal fast poetisch, ohne jedoch den düsteren Kern der Handlung zu beschönigen. Die Bilder sind kraftvoll: blutgetränkte Opfergaben, sich wandelnde Statuen, und ein Labyrinth, das auf etwas „Tiefem und Dunklem“ erbaut ist, bleiben im Gedächtnis haften. Dabei gelingt der Balanceakt zwischen Horror und Verlangen, zwischen Ohnmacht und Ermächtigung auf beunruhigend fesselnde Weise.

Wer nach einer Geschichte sucht, die klassische Urban-Fantasy-Tropen durchbricht und stattdessen mit existenziellen Fragen, magischen Grenzen und moralischen Grauzonen spielt, wird hier fündig. Dark Labyrinth – Gefährliches Verlangen ist keine leichte Lektüre – aber genau das macht ihren Reiz aus.

Fazit:
Ein düster-sinnliches Fantasywerk voller Spannung, Magie und moralischer Zweideutigkeit. Unbedingt empfehlenswert für Fans von komplexen Figuren, Machtspielen und einer gehörigen Portion Dunkelheit.