Wenig tiefgründig

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karoberi Avatar

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Merle geht für ein Auslandssemester nach Venedig. Als ihre Unterkunft kurzfristig abgesagt wird, wird sie von Giulia aufgegabelt. Diese wohnt mit vier jungen Männern in Casa Nera. Matteo ist einer von ihnen.

Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen von Venedig kommen mir glaubwürdig und authentisch vor, obwohl ich selbst noch nie in Venedig war. Aber so stelle ich mir eigentlich die Stadt vor. Auch das Cover des Buches finde ich sehr hübsch und passend. Es ziert einen Stadtplan von Venedig.

Der Schreibstil ist angenehm und daher lässt sich die Geschichte recht schnell lesen. Eine gewisse Grundspannung ist auch die ganze Zeit über vorhanden, jedoch konnte mich das Buch insgesamt aber nicht so fesseln, wie ich es mir gern gewünscht hätte. Die meiste Zeit gibt es nur Andeutungen, alles ist sehr kryptisch und nichts Konkretes. Ich hatte daher nicht mal annähernd eine Idee, welche Probleme die Jungs aus dem Casa Nera zu verstecken versuchen. Erst fast ganz zum Schluss kommen ein paar Informationen ans Tageslicht. Jedoch kann das noch nicht alles gewesen sein. Das gelüftete Geheimnis empfinde ich gar nicht mal als so sehr gravierend. Ich war bei der Enthüllung nicht wirklich geschockt. Der Cliffhanger ist für mich jetzt deshalb nicht allzu schwer zu verdauen. Insgesamt konnte ich weder Merle noch Matteo so richtig verstehen und mit ihnen mitfühlen. Mir fehlte es irgendwie an Glaubwürdigkeit und Tiefgründigkeit. Ich gebe dem Buch aufgrund des guten Schreibstils noch 4 Sterne mit einer starken Tendenz zu 3 Sterne.