"Darling, nicht...."

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savanna Avatar

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Wer ein Faible für Bücher in Büchern hat, wird alleine schon aus diesem Grund dem Aufbau des Psycholthrillers "Darling Jim" von Christian Moerk sehr wohlwollend gegenüber stehen. So sind es vor allem die Tagebücher zweier Schwestern, die den Leser tief in die Geschichte des ländlichen Irlands eintauchen lassen:

Fiona und Roisin haben in den letzten Tagen ihres Lebens getrennt voneinander detailreiche Aufzeichnungen verfasst. Gehetzt und verzweifelt. Sie wollten um jeden Preis ihr persönliches Schicksal und die Geschichte von "Darling Jim" verewigt wissen. Und so erhält der Leser die Chance, sie zu lesen...

Über diverse Zeitsprünge vor und zurück erfährt der Leser, wie in dem bislang beschaulichen Dorf Malahide gleich drei Frauenleichen gefunden werden. Moira Walsh und ihre Nichten Fiona und Roisin wurden allem Anschein nach ermordet. Ein Familiendrama sondergleichen beschäftigt Polizei wie Bevölkerung. Das scheinbar wichtigste Bindeglied zwischen den toten Frauen stellt ein traditioneller Erzähler namens Jim dar, der mit seinem guten Aussehen und seinem besonderen Charme die Frauenwelt von Malahide und Umgebung tief beeindruckt. Fakt ist: Alle drei ermordeten Frauen standen in irgendeiner Bezeihung zu ihm, zu Malahides "Darling Jim".

Auch wenn ich das Buch durchaus dem Genre "Spannendes" zuordnen würde, halte ich die vom Verlag gewählte Kategorie "Psychothriller" in diesem Fall tatsächlich für übertrieben. Das Buch fesselt, aber es gruselt nicht.