Ein wirklich ungewöhnliches Buch: Ganz am Anfang steht der grauenvolle Fund von drei Frauenleichen, schnell stellt sich heraus, dass die Tante ihre beiden Nichten gefangen hielt und langsam vergiftete. Als die Mädchen sie zu befreien versuchten, kamen alle drei zu Tode. Es bleibt nur noch offen, warum die Tante ihre Nichten als Sklavinnen hielt. Also war auf den ersten Blick das Buch für mich gar nicht so spannend und ich hätte nicht unbedingt weiter lesen müssen. Ich habe es aber doch getan und wurde angenehm überrascht. Denn ein Postbediensteter findet kurz nach dem schrecklichen Leichenfund in der unzustellbaren Post das Tagebuch einer der Nichten und jetzt geht die Geschichte erst richtig los. Denn nun erfahren wir Leser direkt von den Opfern, wie es zu all dem kam. Ursächlich ist nämlich ein Geschichtenerzähler und Womaniser namens Jim, in dem sich alle Frauen Irlands verlieben, sobald sie ihn das erste Mal zu Gesicht bekommen. Das Buch spielt also auf drei Ebenen: (1) in der Jetztzeit mit dem Postbeamten Niall, der sich auf die Spuren der drei Frauen und des Darlings Jim begibt, (2) in der Erzähl-Vergangenheit rund um die Ereignisse, über die in Fionas und Rosies Tagebüchern berichtet wird und (3) in die Zeit der Legenden, aus der Jim eine Geschichte erzählt, die am Ende zum Schlüssel für die tragischen Geschehnisse wird.
Bei diesem ungewöhnlichen Thriller gefällt mir die differenzierte und intensive Zeichnung der Charaktere sehr gut. Ich kann mich nur zu gut in ein kleines Kaff hineinversetzen, in dem der Briefträger vorher belächelt wurde und hinterher gemieden wird. Der Autor schafft es, die Personen und Schauplätze so bildhaft zu beschreiben, dass ich sie im Kopfkino vor mir habe, während die Polizei die Tür aufbricht und nach und nach immer mehr Schreckliches findet. Auch die kleine Kröte von Mary Catherine Cremin, die Schülerin, die Fiona und später Niall zur Weißglut bringen kann, ist so gut beschrieben, dass ich beim Lesen echte Gefühle des Hasses gegen sie aufbauen kann.
Ich kann diesen Roman jedem empfehlen, der keinen 08/15-Thriller aus den Schreibfabriken der USA lesen will, sondern an ungewöhnlichen Charakteren, irischer Mystik und perfidem Handeln der Protagonisten interessiert ist. Deshalb 4,5 von 5 Punkten von mir.
Bei diesem ungewöhnlichen Thriller gefällt mir die differenzierte und intensive Zeichnung der Charaktere sehr gut. Ich kann mich nur zu gut in ein kleines Kaff hineinversetzen, in dem der Briefträger vorher belächelt wurde und hinterher gemieden wird. Der Autor schafft es, die Personen und Schauplätze so bildhaft zu beschreiben, dass ich sie im Kopfkino vor mir habe, während die Polizei die Tür aufbricht und nach und nach immer mehr Schreckliches findet. Auch die kleine Kröte von Mary Catherine Cremin, die Schülerin, die Fiona und später Niall zur Weißglut bringen kann, ist so gut beschrieben, dass ich beim Lesen echte Gefühle des Hasses gegen sie aufbauen kann.
Ich kann diesen Roman jedem empfehlen, der keinen 08/15-Thriller aus den Schreibfabriken der USA lesen will, sondern an ungewöhnlichen Charakteren, irischer Mystik und perfidem Handeln der Protagonisten interessiert ist. Deshalb 4,5 von 5 Punkten von mir.